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Auf der Suche nach einer geeigneten Plattformwaage, wird eine Vielzahl an verschiedenen Waagen angeboten, die für die Verwiegung zum Einsatz kommen können. Mit dieser Kaufberatung möchten wir Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Ausführungen und Funktionen verschaffen, um Ihnen die Auswahl der passenden Plattformwaage zu erleichtern.
In erster Linie ist die Frage nach der Plattformgröße entscheidend. Eine Plattformwaage kann unterschiedliche Plattformgrößen haben. Die Plattformgrößen sind entsprechend der dort verbauten Sensoren ausgelegt und sollten nach Möglichkeit nicht kleiner als die zu verwiegenden Güter sein.
Kriterien bei der Auswahl der passenden Plattformwaage:
- Wie sieht die Messaufgabe aus? (Waagenart)
- Ist der Wiegevorgang eichpflichtig? (Gesetzvorgabe)
- Welche Umgebungsbedingungen liegen vor?
- Wie schwer ist das schwerste Wiegegut, welches gewogen werden soll? (Maximalgewicht)
- Wie leicht ist das leichteste Wiegegut, welches gewogen werden soll? (Minimalgewicht)
- Welche Genauigkeit wird angestrebt? (Auflösung / Wiederholbarkeit / Genauigkeit)
- Was ist das Ziel der Wiegung? (Funktionen)
- Sollen die Messdaten nach der Wiegung weiter verarbeitet werden? (Schnittstellen)
Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen hat eine Plattformwaage ein sehr breites Einsatzgebiet. Durch unterschiedliche Formen, Funktionen und Zubehör kann eine Standard-Plattformwaage leicht an die Bedürfnisse des jeweiligen Einsatzortes angepasst werden.
- Wie sieht die Messaufgabe aus? (Waagenart)
Als Erstes sollte der Nutzer den Einsatz der Plattformwaage definieren, womit in erster Linie das Hauptaufgabenfeld der Plattformwaage abgesteckt werden sollte. Anfragen wo mit einer Plattformwaage alle im Betrieb anfallenden Tätigkeiten abgedeckt werden können sind nicht zielführend.
Mit diesem Wissen kann der Nutzer eine Vorauswahl der Plattformwaage treffen.
In erster Linie handelt es sich bei PCE Plattformwaagen um robuste und langlebige Waagen.
Eine Plattformwaage besteht aus einer Auswerteeinheit (Display) und einer externen Plattform (Wiegeplatte). Die Plattform wird überwiegend auf oder in den Arbeitstisch montiert. Die Plattformgröße spielt bei der Plattformwaage eine besonders große Rolle. Dabei gibt es zwei Arten von Plattformwaagen, die anwendungsspezifisch eingesetzt werden sollten. Die kostengünstigere Plattformwaage besitzt nur eine Wiegezelle (Single Point) in der Mitte der Plattform. Dieser Aufbau ist jedoch im Vergleich zu der Plattform mit 4 Wiegezellen deutlich höher, da die Verstrebungen der Konstruktion stabiler sein müssen. Die Single Point Wägeplatte ist in der Größe eingeschränkt, da die Hebelkräfte die Zelle sonst leicht beschädigen können. Bei der Plattformwaage mit 4 Wiegezellen ist man in der Plattformgröße flexibler, da die Last auf 4 Punkte verteilt wird und somit auch größere Plattformabmessungen ermöglicht werden können.
Bei der Auswahl der passenden Plattformwaage sollte der Preis eine untergeordnete Rolle spielen, da die Erfüllung der Anwendungsanforderungen im Vordergrund stehen sollte. Die Plattformwaagen sind unterschiedlich gegen Quer- und Hebelkräfte gesichert und sollten passend zu den Anforderungen am Einsatzort gewählt werden, um einen dauerhaften Arbeitseinsatz gewährleisten zu können.
- Ist der Wiegevorgang eichpflichtig? (Gesetzvorgabe)
Sofern die Form und Ausführung der Plattformwaage näher spezifiziert wurden, sind weitere Anforderungen zu klären. Eine wichtige Information, die die Auswahl der passenden Waage stark beeinflusst, ist die Frage nach der Eichpflicht. Eichpflichtige Wiegungen müssen mit geeichten Plattformwaagen durchgeführt werden, sodass bei Zuwiderhandlung Bußgelder drohen. Eine geeichte Plattformwaage wird dort vorgeschrieben, wo mit Hilfe des ermittelten Gewichtes ein Preis bestimmt wird.
Sind die Wiegewerte jedoch für innerbetriebliche Zwecke gedacht, ist keine Eichung vorgeschrieben und sollte auch möglichst vermieden werden. Eine Eichung schränkt einige Funktionen der Plattformwaage ein, die ggf. nicht Vorschriftenkonform sind, aber sich im Arbeitseinsatz als sehr hilfreich erweisen können.
- Welche Umgebungsbedingungen liegen vor
Ist die Eichpflicht der Plattformwaage geklärt, sollten die Umgebungsbedingungen am Einsatzort geklärt werden. Plattformwaagen sind in den unterschiedlichsten Bereichen zu finden, sodass verschiedene Anforderungen an das Material und die Technik gesetzt werden. So kann z.B. eine bestimmte Anforderung an die verwendete Legierung gestellt werden, wie es oft in der chemischen Industrie der Fall ist. Im Lebensmittelbereich sind z.B. Industriewaagen aus Edelstahl mit einer hohen IP Schutzklasse gefragt, die auch HACCP konform sind. Im Gießereibetrieb werden z.B. besondere Anforderungen an den Hitzeschutz gestellt und in explosionsgefährdeten Bereichen dürfen nur Plattformwaagen mit entsprechendem Explosionsschutz eingesetzt werden.
- Wie schwer ist das schwerste Wiegegut welches gewogen werden soll? (Max.)
- Wie leicht ist das leichteste Wiegegut welches gewogen werden soll? (Min.)
- Welche Genauigkeit wird angestrebt? (Auflösung / Wiederholbarkeit / Genauigkeit)
Sind die bisherigen Rahmenbedingungen geklärt, ist als nächstes die Auswahl der Plattformwaage an den zu wiegenden Wiegegütern auszurichten. Dabei gilt es je nach Anwendung, in den meisten Fällen einen möglichst großen Wiegebereich (MAX) mit einer bestmöglichen Auflösung (d) und geringstmöglichen Messabweichung zu erreichen. Unter Berücksichtigung der Einsatzumgebung und den bereits beschriebenen Aspekten, müssen eventuell Kompromisse bei der Auswahl der Plattformwaage geschlossen werden.
- Was ist das Ziel der Wiegung? (Funktionen)
Da die Plattformwaagen in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden, verfügen diese über eine Vielzahl an Funktionen. Zu den Funktionen, die in der Industrie besonders gefragt sind, gehören u.a. die Summenfunktion, Behälterwiegefunktion, Dosierfunktion, SOLL und IST Überwachungsfunktion, Zählfunktion.
Einige Funktionen werden nach Kundenvorgaben in die Plattformwaagen programmiert und erfüllen somit die individuellen Anforderungen des Kunden.
- Sollen die Wiegedaten nach der Wiegung weiter verarbeitet werden? (Schnittstellen)
Meistens werden die Plattformwaagen durch zusätzliche Schnittstellen erweitert.
Dabei können wir, je nach Anforderung des Kunden, die Plattformwaagen mit einer bidirektionalen RS232, USB, LAN, RS485 Schnittstellen versehen oder mit 0-10 V, 4-20 mA Analogausgang sowie mehreren Schaltkontakten für Dosierungs- und Überwachungsfunktionen ausstatten. Dabei sollte die Auswahl dieser Optionen vor der Bestellung auch mit Blick in die Zukunft geschehen, da ein Nachrüsten der Plattformwaagen mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Da jeder Industriezweig besondere Anforderungen an eine Plattformwaage stellt und dazu noch die prozessinterne Abläufe sich stark unterscheiden können, besteht bei PCE Instruments die Möglichkeit eine individuelle Plattformwaage herstellen zulassen. Diese wird individuell in Zusammenarbeit auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten und beinhaltet sowohl Konstruktions- als auch Softwareanpassungen. Sollte also keine Plattformwaage aus dem Standardsortiment in Frage kommen, bitten wir um die Kontaktaufnahme mit unseren Technikern. Dabei sollten jedoch die oben erwähnten Auswahlkriterien der Plattformwaage bereits durchdacht worden sein, sodass das Projekt kostengünstig und zeitnah realisiert werden kann.
In vielen Betrieben und Einrichtungen müssen Wiegeergebnisse dokumentiert und für Auswertungen oder andere Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Je höher die Datenmenge, desto praktischer ist es, wenn die Wiegeergebnisse direkt von der Plattformwaage auf einen Computer und dort direkt an die passende Stelle im gewünschten Anwenderprogramm übertragen werden können. Häufig sollen die Daten in das betriebliche ERP System übernommen werden, damit sie zeitnah allen Nutzern für die verschiedenen Anwendungen zur Verfügung stehen.
Ist beispielsweise eine Warenlieferung eingetroffen, deren Bestand nach Gewicht geführt wird, kann das von der Plattformwaage ermittelte Gewicht nach Prüfung der Ware direkt als Lagerbestand ins ERP System übertragen und dem vorgesehenen Lager zugebucht werden. Der Bestellvorgang kann, wenn Qualität und Quantität stimmen abgeschlossen und bezahlt oder als Teillieferung gekennzeichnet werden. Die von der Waage bestimmte und gesendete Liefermenge steht im ERP System auch sofort für interne oder externe Aufträge zur Verfügung, wenn sie nicht mit Sperrvermerken belegt wurde.
Damit die Wiegedaten von der Plattformwaage direkt an das ERP System gesendet und dort genutzt werden können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören geeignete Datenschnittstellen an Waage und Computer, die erfolgreiche Verbindung dieser Schnittstellen und die Umwandlung der gesendeten Daten in das vom ERP System benötigte Format. Datenschnittstellen bei den Waagen werden häufig als RS 232- oder USB-Schnittstelle angeboten. Andere Typen wie Ethernet oder Wifi sind auch möglich, werden aber nicht für viele Modelle angeboten. Die notwendigen Kabel zur Verbindung mit dem Computer gehören oft zum Lieferumfang der Waage oder werden als optionales Zubehör angeboten.
Die von einer Plattformwaage gesendeten Daten kommen nicht unbedingt in dem Format auf dem Computer an, das vom ERP-System benötigt wird. Deshalb bieten viele Hersteller für ihre Waagen mit Datenschnittstelle zusätzliche PC-Software an. Von dieser Software werden die Sendedaten der Waagen so umgewandelt, dass sie vom ERP System wie eine Tastatureingabe behandelt werden können. Nachdem die Plattformwaage angeschlossen wurde und in der Waagensoftware die notwendigen Einstellungen zum Waagentyp vorgenommen wurden, können die Wiegedaten unkompliziert an der aktuellen Cursorposition im ERP System eingefügt werden.
In vielen Bereichen der lebensmittelverarbeitenden Industrie müssen geeichte Waagen eingesetzt werden. Worauf bei Auswahl und Nutzung einer geeichten Plattformwaage zu achten ist, wird im separaten Abschnitt - Plattformwaage mit Eichung – erläutert. Beim Wiegen von Lebensmitteln besteht zudem fast immer die Anforderung, dass Oberflächen, die mit dem Lebensmittel in Berührung kommen, einfach und entsprechend der jeweiligen Hygienevorgaben gereinigt werden können.
Wegen der Hygieneanforderungen werden in der Lebensmittelindustrie häufig Modelle der Plattformwaage eingesetzt, bei denen die Oberfläche der Wiegeplattform aus glattem und pflegeleichtem Material besteht. Die Oberflächen aus Edelstahl, Keramik oder geeignetem Kunststoff müssen oft nicht nur feuchtebeständig sein, sondern auch korrosiven Einwirkungen durch Reinigungsmittel oder im Produktionsprozess verwendete Säuren und Laugen widerstehen.
Bei vielen Modellen ist die Plattform abnehmbar und lässt sich separat reinigen. Bei anderen Typen der Plattformwaage die für den Dauereinsatz in feuchten Umgebungen konstruiert sind, ist das komplette Gehäuse aus robustem, nicht rostendem Material und die empfindlichen elektrischen und elektronischen Bauteile sind wasserdicht eingefasst. Diese Typen besitzen hohe IP-Schutzgrade und einige davon können sogar mit Dampfstrahlern und Hochdruckreinigern gesäubert werden.
Die separate Auswerte- und Anzeigeeinheit der Plattformwaage ist über ein festes oder lösbares Kabel so mit dem Gehäuse verbunden, dass sie unabhängig vom Gehäuse in unterschiedlichen Höhen und Neigungen passend zum Arbeitsablauf positioniert werden kann. Wegen der Art des Wiegegutes und der Umgebungsbedingungen in der Lebensmittelindustrie, egal ob im Labor, in Lager- oder Verarbeitungsräumen, im Freien oder an Förderstrecken, ist es oft vorteilhaft, Display und Bedienfeld etwas abseits von der Wiegeplattform anzuordnen.
Eine Plattformwaage als Tisch- oder Bodenwaage wird in der Lebensmittelindustrie häufig höhengleich in Arbeitstische oder in den Boden eingelassen, um die Arbeitsprozesse zu erleichtern. Noch effektiver ist es, wenn die Waage in eine vorhandene oder geplante Rollbahnstrecke integriert werden kann. Dann kann das Gewicht der Lebensmittel auf dem Transportweg praktisch nebenbei kontrolliert werden und das Wiegegut muss nicht auf die Waage gehoben oder gefahren werden.
Für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie können Waagen mit spezieller Ausstattung und Zubehör an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Das können beispielsweise Prozess- und Datenschnittstellen, hinterlegte Produktdatenbanken, Anschlüsse für Drucker und Scanner aber auch spezielle Schutz- oder Haltebügel, separate Wiegeschalen oder Schutzabdeckungen für die Bedieneinheit sein.
In der Lebensmittelindustrie werden Wiegungen oft für Abfüll-, Misch-, Portionier- oder Verpackungsprozesse benötigt. Für einige Verarbeitungsschritte können diese Abläufe einschließlich der Wiegungen weitgehend automatisiert werden. Die verwendeten Waagen sind dafür mit analogen oder Schaltschnittstellen ausgestattet oder sie übertragen die Wiegewerte direkt an einen Computer. Bei anderen Prozessen wird ein großer Teil der Vorgänge und Wiegungen manuell ausgeführt, aber durch spezielle Menüfunktionen der eingesetzten Plattformwaage vereinfacht.
Zu den nützlichen Zusatzfunktionen zählen:
Nicht immer können alle Anforderungen des Anwenders mit einer in Serie gefertigten Plattformwaage erfüllt werden. Viele Hersteller bieten deshalb für einige ihrer Modelle Anpassungsmöglichkeiten. Unter anderem können beispielsweise Abmessungen geändert oder alternative Schnittstellen eingebaut werden.
Im allen Bereichen, in denen die Plattformwaage häufig gereinigt werden muss oder aus anderen Gründen mit Feuchtigkeit oder aggressiven Medien in Berührung kommt, bieten sich Ausführungen in Edelstahl an. Edelstähle sind vergütete Stähle, die im Herstellungsprozess zum Erreichen bestimmter Eigenschaften besonders behandelt und oft mit Zusätzen angereichert werden. Die aktuelle Stahlliste enthält 159 unlegierte und 1315 legierte Edelstähle. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Edelstahl oft mit nicht rostendem Stahl gleichgesetzt. Die nicht rostenden Stähle sind aber nur eine Teilgruppe der Edelstähle. Rostfreie Edelstähle enthalten mindestens 10,5 Prozent Chrom und höchstens 1,2 Prozent Kohlenstoff. Häufig werden aber Sorten mit höheren Chromgehalten und zusätzlichen Legierungsbestandteilen eingesetzt. Insbesondere wenn die Plattformwaage häufig in Kontakt mit Säuren oder gelösten Salzen gerät, sollte vor der Anschaffung einer neuen Waage die Beständigkeit der eingesetzten Stahlsorte gegen die verwendeten Produkte geklärt werden.
Es ist aber wichtig, nicht nur auf das Material des Gehäuses zu achten, sondern auch darauf, wie gut die Plattformwaage vor dem Eindringen von Wasser und Fremdkörpern geschützt ist. Dieser Schutz kann nach EN 60529 (VDE 0470-1) klassifiziert werden und ist international als IP-Schutzart oder IP-Schutzgrad bekannt. Je höher die beiden Ziffern, desto besser ist der Schutz des Gehäuses gegen Eindringen von Fremdkörpern und Wasser. Dabei steht die erste Ziffer für die Fremdkörper IP6X bedeutet beispielsweise staubdicht und geschützt gegen Berührung. Die zweite Ziffer des IP-Codes steht für den Schutz gegen Eindringen von Wasser. Eine Plattformwaage mit IPX7 ist geschützt bei zeitweisem Untertauchen, mit IPX8 bei dauerhaftem Untertauchen und mit IPX9 sogar bei Reinigung mit einem Hochdruckreiniger.
Rostfreie Edelstähle sind im Vergleich zu anderen Werkstoffen leicht zu reinigen und werden auch deshalb überall dort, wo Hygienevorschriften einzuhalten sind, bevorzugt eingesetzt. Eine Plattformwaage aus Edelstahl kann in der lebensmittelverarbeitenden und chemischen Industrie, in Laboren, in Großküchen, in Wäschereien und Reinigungen eingesetzt werden. Auch die Anwendung im Freien, zum Beispiel auf einem Acker, einer Weide oder einem betrieblichen Lagerplatz, ist möglich, ohne dass die Plattformwaage aufwendig vor Feuchtigkeit geschützt werden muss.
Die Plattformwaage gehört zu den am häufigsten eingesetzten Waagentypen. Wie bei den Kompaktwaagen wird das Wiegegut von oben auf die Wiegefläche aufgebracht. Die Wiegezellen werden also auf Druck belastet. Die Plattformwaage unterscheidet sich von der Kompaktwaage aber grundlegend dadurch, dass das Anzeige- und Bedienteil bei ihr nicht zusammen mit der Wiegeplattform in einem Gehäuse untergebracht ist. Die Vielzahl der verfügbaren Ausführungen kann nach unterschiedlichen Kriterien unterteilt werden. Wird eine Plattformwaage gesucht, ist es sinnvoll, ein Modell zu wählen, dessen Eigenschaften bereits für den vorgesehenen Einsatzzweck oder für die künftigen Einsatzbedingungen optimiert sind.
Plattformwaage als Tischwaage
Eine Plattformwaage, die auf einem Tisch oder in Tischhöhe platziert ist, hat bestimmt jeder schon genutzt oder zumindest gesehen. Sei es in der Postfiliale oder beim Paketdienst zur Kontrolle des Paketgewichtes oder im Supermarkt an der Fleisch- oder Käsetheke, beim Abwiegen von Obst- und Gemüse im Selbstbedienungsbereich oder an der Kasse. Die Wiegeplattform kann auf Theken oder Arbeitstischen abgestellt oder bei besonderen Anforderungen in die Arbeitsfläche eingelassen oder integriert werden. Das Anzeige- und Bedienteil wird entweder an einem Stativ oder einer Wand befestigt oder auf dem Tisch abgestellt. Bei den meisten Modellen sind verschiedene Anbringungsmöglichkeiten wählbar und die Neigung verstellbar. Dadurch lässt sich die Position gut anpassen, egal ob die Plattformwaage im Sitzen oder im Stehen bedient wird.
Plattformwaage als Bodenwaage
Wenn Gütern mit großen Abmessungen oder hohem Gewicht gewogen werden müssen, die nicht auf Tischhöhe bewegt werden, wird häufig eine auf dem Boden platzierte Plattformwaage mit passendem Wiegebereich und großer Plattform verwendet. Bodenwaagen werden beispielsweise als Personenwaage, Tierwaage, Palettenwaage, Paketwaage oder Behälterwaage eingesetzt. Eine befahrbare Plattformwaage ist meist sehr flach und mit Rampen ausgestattet oder sie wird in den Boden eingelassen. Bei der Auswahl der Maximallast befahrbarer Waagen muss unbedingt die Belastung durch das Transportmittel mit einbezogen werden. Selbst wenn ein Hubwagen später nicht mitgewogen wird, belastet er die Wiegezellen, wenn er auf die Plattform gefahren wird.
Plattformwaage als Tierwaage
Für die Wiegung von lebenden Tieren gibt es Waagen, die mit einer speziellen Filterfunktion ausgestattet sind. Diese Tierwiegefunktion gleicht schwankende Gewichtswerte aus, die durch die Bewegung der Tiere entstehen. Für die Wiegung von Tieren, die die Plattformwaage selbst betreten sollen, gibt es Modelle mit Käfigaufbauten. Dadurch wird sichergestellt, dass das Tier während der Wiegung komplett auf der Plattform steht. Generell sind die als Tierwaagen angebotenen Modelle sehr robust und meist auch leicht zu reinigen.
Plattformwaage mit mehreren Plattformen
Für einige Anwendungen ist es praktisch, wenn mehrere Plattformen mit verschiedener Größe und unterschiedlichen Wiegebereichen an eine gemeinsame Auswerte- und Bedieneinheit angeschlossen sind. Beispielsweise kann für Stückzählungen das Referenzgewicht auf der kleineren Plattform mit der besseren Auflösung bestimmt werden und dann die Stückzahl im großen Sammelbehälter auf der anderen Plattform mit dem höheren Maximalgewicht ermittelt werden. Mehrere Plattformen an einer Auswerteeinheit können aber auch für andere Anwendungen sinnvoll sein.
Plattformwaage in U-Form oder mit zwei Wiegebalken
Zur einfachen Wiegung von mit Hubwagen bewegten Europaletten und anderen Paletten mit ähnlichen Abmessungen wurden U-Form-Waagen entwickelt. Bei diesen kann die Gabel des Hubwagens oder Staplers einfach zwischen die beiden Schenkel des U-förmigen Gehäuses gefahren und dort abgesenkt werden. Die Wiegezellen der U-Form Waage werden also nur durch das Gewicht der Palette belastet. Durch das Absenken kommt es auch nicht zu Seitenkräften.
Diesen Vorteil haben auch die Typen der Plattformwaage bei denen das Wiegegut auf zwei balkenförmigen Wiegeflächen abgelegt wird. Im Gegensatz zur U-Form-Waage, bei der der Abstand der beiden Schenkel fest ist, kann der Abstand bei Wiegebalken verändert und dadurch an das Wiegegut angepasst werden. Sie benötigen wenig Platz und können schnell und unkompliziert umgesetzt werden.
In vielen Betrieben und Einrichtungen ist vorgesehen, die neue Plattformwage nicht nur an einem festen Platz, sondern gelegentlich oder häufiger an verschiedenen Standorten zu nutzen. Für diesen Zweck ist es günstig, wenn die Waage einfach von einer Person transportiert und auch ohne Anschluss an das Stromnetz betrieben werden kann. Soll die Plattformwaage bei sehr unterschiedlichen Klimabedingungen verwendet werden, muss darauf geachtet werden, dass die Bauart darauf abgestimmt ist. Beim Einsatz ungeeigneter Modelle in feuchter, sehr heißer oder sehr kalter Umgebung können elektronische Teile beschädigt werden oder die Wiegeergebnisse werden nicht mehr hinreichend genau bestimmt.
Akku und Netzbetrieb
Wenn die Plattformwaage häufig an Orten eingesetzt werden soll, an denen der Anschluss an das Stromnetz schwierig oder nicht möglich ist, sind Modelle zu empfehlen, die mit Akku oder Batterie ausgestattet sind. Für die meisten Anwendungen sind die Typen mit Akku und Netzbetrieb besonders praktisch, bei denen der Akku aufgeladen wird, sobald die Waage ans Netz angeschlossen ist. In der Regel zeigen die mit Batterie oder Akku ausgestatteten Waagen den aktuellen Ladezustand durch ein veränderliches Batteriesymbol auf dem Display an, so dass die Wiegungen nicht abrupt unterbrochen werden müssen.
Transporterleichterungen
Für das schnelle und unkomplizierte Umsetzen der Plattformwaage ist es vorteilhaft, wenn sie leicht und kompakt konstruiert wurde. Außerdem sollte sie sich bequem und ohne Verletzungsgefahr von einer Person anheben und tragen lassen. Das scheidet aus, bei Typen, die zu groß oder zu schwer sind. Bei diesen kann der Transport aber dadurch erleichtert werden, dass Tragegriffe und Rollen am Waagengehäuse angeordnet werden. Dann lässt sich auch eine schwere und sperrige Waage bei Bedarf ohne große körperliche Anstrengung oder zusätzliche Transportmittel sicher bewegen, weil sie sich leicht über den Boden ziehen lässt.
Das Auswerte- und Bedienteil ist meist über ein flexibles Kabel mit Steckverbindung mit dem Teil der Plattformwaage verbunden, in dem Wiegezelle und Plattform verbaut sind. Das Kabel lässt sich, falls gewünscht, einfach ausstecken und beide Teile können separat transportiert werden. Fest angeschlossene Anzeigeteile lassen sich am Gehäuse arretieren oder können für den Ortswechsel einfach auf der Plattform abgelegt oder in die Hand genommen werden.
Mobile Fahrzeugwaagen
Auch für Wiegungen von Fahrzeugen kann eine mobile Plattformwaage eingesetzt werden. Während bei einer fest installierten Fahrzeugwaage oft das komplette Fahrzeug auf eine sehr große Plattform gefahren wird, bestehen mobile Wiegesysteme für Fahrzeuge aus mehreren Plattformen, die an die gleiche Auswerteeinheit angeschlossen werden. Für Größe, Tragkraft und Anzahl der Plattformen gibt es verschiedene Varianten.
Zur Mindestausstattung einer mobilen Fahrzeugwaage gehören zwei Wiegeplattformen und die Auswerteeinheit. Damit können die Fahrzeuge achsweise gewogen und das Gesamtgewicht kann als Summe der Achslasten berechnet werden. Die Einzelplattformen müssen entsprechend der Spurweite so aufgestellt werden, dass die Fahrzeugreifen komplett auf der Wiegeplattform stehen können. Bei mehr als zwei Plattformen muss bei deren Platzierung auch der Achsabstand des Fahrzeugs berücksichtigt werden.
Auch die Polizei setzt bei Verdacht auf Fehlbeladung oder Überladung häufig solche Typen der mobilen Plattformwaage ein. Zum Beispiel auch bei groß angelegten Kontrollen auf Autobahnen, bei denen die zu prüfenden Fahrzeuge auf Parkplätzen mit geeignetem Platzangebot geprüft werden. Für Anwendungen bei denen oft der Ort gewechselt oder die Position der einzelnen Plattformen zueinander geändert werden muss, bieten sich besonders solche Lösungen an, bei denen die Radlasten per Funk von den Plattformen an die Auswerteeinheit gesendet werden.
Die Eichung von Messgeräten und Messhilfsmitteln dient dem Verbraucherschutz. Sie soll sicherstellen, dass im Handel und bei der Berechnung von Zöllen, Gebühren oder Strafen auf der Grundlage korrekter Messergebnisse abgerechnet wird. Aber auch im medizinischen und pharmazeutischen Bereich besteht Eichpflicht für Messgeräte in Krankenhäusern, Arztpraxen und Laboren, deren Messwerte Auswirkungen auf die medizinische Behandlung haben. Bestimmt jeder hat schon einmal - bewusst oder unbewusst - den Eichstrich auf einem Getränkeglas kontrolliert. Mit Hilfe dieser Markierung ist für den Käufer sofort erkennbar, ob die bestellte und berechnete Menge des Getränks - zum Beispiel 0,2 oder 0,3 Liter - in das Glas abgefüllt wurde. Bei Waren, die auf einer Plattformwaage gewogen werden, ist im Gegensatz dazu nicht ohne weiteres zu erkennen, ob das Gewicht korrekt angezeigt wird. Deshalb ist für Waagen, die im eichpflichtigen Bereich eingesetzt werden, eine regelmäßige Überprüfung durch eine dafür zugelassene Stelle vorgeschrieben. In Deutschland liegt die Zuständigkeit für die Überwachung bei den örtlichen Eichämtern.
Der Aufstellort beeinflusst bei jeder Plattformwaage, die die Masse mit Hilfe des Gewicht bestimmt, die Genauigkeit des Wiegeergebnisses. Das Gewicht G ergibt sich ja aus der Masse m multipliziert mit der ortsabhängigen Erdbeschleunigung g. Lediglich Waagen, die die zu bestimmende Masse stets mit einer bekannten Masse vergleichen, sind unabhängig von der Erdanziehungskraft. Das gilt zum Beispiel für die Balkenwaage der Justitia mit den symmetrisch aufgehängten Waagschalen. Auch eine moderne elektronische Plattformwaage, die über ein internes Referenzgewicht und eine automatische Selbstjustagefunktion verfügt, wiegt unabhängig vom Aufstellort.
Die Anziehungskraft großer Massen wird allgemein auch als Gravitation bezeichnet. Sie wirkt nicht nur auf der Erde, sondern auch auf anderen Himmelskörpern. Bei einer gravitationsabhängigen Plattformwaage ist der Einfluss der Schwerkraft umso stärker, je mehr Teilungen sie hat und je genauer sie anzeigt. Deshalb wird der geographische Bereich in dem sie verwendet werden darf – die Benutzungszone – dann kleiner.
In Deutschland kann die Eichung zum Beispiel komplett für die Bundesrepublik Deutschland mit dem Gravitationswert g = 9,81 m/s² gelten, für die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern-Nord mit g = 9,8081 m/s² oder für einen bestimmten Aufstellort wie Meschede mit g = 9.811523 m/s². Soll die Waage an einem anderen Ort bzw. außerhalb der zulässigen Zone verwendet werden, muss sie neu justiert und anschließend für den neuen regionalen Geltungsbereich geeicht werden.
Die Eichfristen sind für alle Messgeräte in der Mess- und Eichverordnung (MessEV) festgelegt. Generell beträgt die Eichfrist zwei Jahre. Sie gilt jedoch anders als bei Haupt- und Abgasuntersuchung für Kfz - also der technischen Überprüfung für Kraftfahrzeuge – stets bis zum Ende des Jahres in dem die vorgeschriebene Frist abläuft. Das heißt, unabhängig davon, an welchem Tag im Jahr 2020 eine Plattformwaage beim Eichamt geprüft wurde, gilt die Eichung bei einer 2-Jahresfrist immer bis zum 31.12.2022. Für folgende nicht selbsttätige Waagen gelten laut Anlage 7 der MessEV abweichende Eichfristen:
- Plattformwaage mit Höchstlast 3000 kg oder mehr (außer Baustoffwaagen) 3 Jahre
- Plattformwaage als nicht selbst einspielende Fein- oder Präzisionswaage 4 Jahre
- Handelswaagen als Plattformwaage mit weniger als 350 kg Höchstlast 4 Jahre
- Plattformwaage zum Wiegen von Personen in Krankenhäusern (außer Bettenwaagen) 4 Jahre
- Personenwaagen die nicht in Krankenhäusern aufgestellt sind Eichung gilt unbefristet
- Säuglingswaagen 4 Jahre
- Behälterwagen für Flüssiggase mit stoßfreier Aufbringung und Entnahme 4 Jahre
- Plattformwaage als Viehwaage in landwirtschaftlichen Betrieben 4 Jahre
Nicht jede Plattformwaage ist eichfähig. Dazu müssen bestimmte Voraussetzungen bei der Konstruktion erfüllt werden. Vor allem muss sichergestellt werden, dass die Waage nach der Eichung nicht ohne Beschädigung des Eichsiegels manipuliert werden kann.
Anwender die für ihre Wiegungen eine geeichte Plattformwaage einsetzen müssen, müssen bei der Auswahl einer neuen Waage darauf achten, dass diese bereits geeicht bzw. mit Eichkennzeichnung konformitätsbewertet ist. Ob und wann eine Waage geeicht wurde, erkennt man am Typenschild. Dort wird bei jeder Eichung ein Aufkleber mit Angabe des Jahres und Kennzeichnung der prüfenden Behörde angebracht. Auf dem Typenschild oder auf dem Display oder Gehäuse einer geeichten bzw. konformitätsbewerteten Plattformwaage müssen folgende Angaben dauerhaft und manipulationssicher angezeigt werden:
Eine Plattformwaage die mit Konformitätsbewertung nach Richtlinie 2014/31/EU in Verkehr gebracht wurde, gilt als geeicht. Sie trägt das CE-Zeichen und zusätzliche direkt dahinter das Messtechnik-Kennzeichen M mit den letzten beiden Ziffern des Jahres der Kennzeichnung. Das M und die Jahreszahl sind durch ein Rechteck gerahmt. Zu jeder konformitätsbewerteten Plattformwaage gehört zwingend die EU-Konformitätserklärung. Wurde die Konformitätserklärung für eine Waagenserie ausgestellt, kann sie auch als Bestandteil der Bedienungsanleitung zur Verfügung gestellt werden.