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Eichfähige wasserfeste Laborwaage aus Edelstahl mit separatem Anzeigegerät (absolut rostfrei). Die Laborwaage ist nach der Schutzart IP67 gefertigt, somit staubdicht und kann auch zeitweilig komplett unter Wasser getaucht werden (wasserfeste Multifunktiionswaagebis 1 m Tiefe).
Ein Labor ohne eine Laborwaage ist kaum vorstellbar. Eine Laborwaage ist ein sehr wichtiges Hilfsmittel, um Versuche zu reproduzieren, zu überprüfen und zu verbessern. In einem Labor können sehr unterschiedliche Tests und Versuchsreihen durchgeführt werden. Die Schwerpunkte variieren, je nachdem, ob es in der Pharmazie oder im Sondermaschinenbau der Produktentwicklung oder der Qualitätssicherung zugeordnet ist. Deshalb werden sowohl Schwerlastwaagen als auch Präzisionswaagen und Feinwaagen als Laborwaage genutzt.
Der Begriff „Laborwaage“ ist somit nicht auf eine bestimmte Waagenart begrenzt, sondern bezeichnet viel mehr das Umfeld, in dem die Waage arbeitet. Um die passende Laborwaage zu finden, sollte als erstes geklärt werden, für welche Anwendungen die Waage eingesetzt werden soll. Bereits in dieser Phase wird erkennbar, ob eine einzelne Laborwaage für alle Messungen im Labor genügt oder ob es sinnvoll ist, mehrere Waagen mit unterschiedlicher Funktionalität oder Bauform anzuschaffen. Sind für alle Messaufgaben die Anforderungen an die Laborwaage bestimmt, kann sich der Anwender in den meisten Fällen bereits auf die Bauform der Laborwaage bzw. Laborwaagen festlegen. Von der Tischwaage als Kompakt- oder Plattformwaage, über Bodenwaagen und Hängewaagen bis hin zu einzelnen Wiegezellen mit sepater Anzeigeeinheit gibt es viele Varianten in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Tragfähigkeiten. Die Tragfähigkeit, also die Maximallast, die Auflösung und die benötigte Genauigkeit stehen bei Waagen einer Bauserie in unmittelbarerem Zusammenhang. Weil die Signale der Wiegezellen für die aufgebrachte Last nur in einem jeweils begrenzten Bereich differenzieren können, ist die Anzahl der Anzeigemöglichkeiten beschränkt. Eine Laborwaage mit 3.000 Teilungen hat bei einer Maximallast von 3 kg eine Auflösung von 1 g und bei einer Maximallast von 60 kg eine Auflösung von 20 g.
In vielen Laboren müssen spezielle Vorschriften berücksichtigt werden. Dies können zum Beispiel Hygienevorschriften, Vorgaben zur Verwendung von Geräten in explosionsgefährdeten Bereichen, aber auch Vorgaben zur Eichung oder Kalibrierung sein. Die Vorgaben dienen einerseits dem Schutz von Leben und Gesundheit und andererseits der Sicherung der Genauigkeit der Messwerte.
In Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungen an die Laborwaage können unterschiedliche Messprinzipien zum Einsatz kommen, die jeweils verschiedene Stärken und Schwächen haben. Die meisten Waagen arbeiten mit Dehnungsmessstreifen (DMS), aber auch andere Messmethoden wie elektromagnetische Kraftkompensationszellen, piezoelektrische Kraftaufnehmer, Schwingseitensensoren sowie mechanische Messprinzipien z.B. von Federwaagen können für die speziellen Anforderungen geeignet sein. Weichen die Einsatzbedingungen Ihrer Laborwaage stark von den üblichen Werten ab, zum Beispiel bei Messungen unter sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen, ist die Auswahl begrenzt. Hier sind gegebenenfalls Sonderlösungen zu entwickeln. Der finanzielle Aufwand richtet sich dabei hauptsächlich nach den messtechnischen Möglichkeiten und der Umsetzbarkeit mit Standard- oder Sonderbauteilen. Falls keine Lösung mit dem vorgesehenen Messprinzip umsetzbar ist, müssen der Versuchsaufbau und die verwendete Messtechnik neu hinterfragt werden.
Auf folgende Kriterien ist bei der Vorauswahl einer Laborwaage besonders zu achten:
Genauigkeit: Oft müssen für bestimmte Versuche sehr kleine Mengen auf der Laborwaage eingewogen werden oder mit der Laborwaage müssen sehr geringe Differenzen sicher quantitativ erfasst werden. In Abhängigkeit von den Auswirkungen falscher Messwerte werden für viele Einsatzbereiche Sicherheitsfaktoren definiert, um Messfehler zu minimieren und die ausreichende Korrektheit der Werte zu gewährleisten.
Mindestlast: Die Mindestlast bezeichnet bei geeichten Waagen das geringste Gewicht, dessen Korrektheit bei der amtlichen Überwachung überprüft wird. Diese Mindestlast ist auch auf dem Typenschild einer geeichten Laborwaage angegeben. Auch wenn die Waage schon ab dem ersten Auflösungsschritt einen Wert im Display anzeigen kann, dürfen nur die Wiegewerte oberhalb der Mindestlast genutzt werden. Nur so ist sichergestellt, dass die deklarierte Messgenauigkeit erreicht wird.
Mindesteinwaage bzw. Minimaleinwaage: Die Mindesteinwaage kann höher sein als die Mindestlast einer geeichten Laborwaage. Für einige Zwecke, zum Beispiel beim Wiegen der Bestandteile für Arzneimittel, werden sehr hohe Genauigkeiten gefordert. Für die Arzneiwirkstoffe soll zum Beispiel die Abweichung nicht mehr als ein Prozent betragen. Das bedeutet, dass zum Abwiegen von 1 g Wirkstoff die benutzte Laborwaage auf 0,01 g genau anzeigen soll. Sind die gewünschten Massen nicht mehr direkt abwiegbar, nach Empfehlungen des DAC/NRF sind das Massen kleiner 0,020 g, kann auf Konzentrate ausgewichen oder eine höhere Menge der Gesamtrezeptur gewählt werden.
Dank der technischen Spezifikationen kann jede Laborwaage auf die Tauglichkeit für den jeweiligen Versuchsaufbau geprüft werden. Sollten Ihre Anforderungen so speziell sein, dass die Angaben in den Spezifikationen nicht genügen oder dass Sie spezielle Anpassungen benötigen, kontaktieren Sie uns. Unsere Techniker stehen Ihnen gern mit fachkompetentem Rat zur Seite.
Bei einigen Anwendungen ist die reine Gewichtsanzeige im Display der Laborwaage völlig ausreichend. Für viele Einsatzzwecke ist aber die Speicherung und Auswertung der Messdaten notwendig. Neben den Speicher- und Übertragungsmöglichkeiten verfügen viele Laborwaagen auch über zusätzliche Funktionen, die dem Benutzer die Arbeit erleichtern. Dazu sind in der Laborwaage spezielle Berechnungsfunktionen hinterlegt, die über das Bedienfeld abgerufen werden können.
Datenspeicherung und Datenübertragung: Die meisten Laborwaagen haben bereits standardmäßig eine Schnittstelle, die eine Datenübertragung zum PC ermöglicht. Diese Schnittstelle kann z.B. als RS-232, USB, LAN oder W-LAN ausgeführt sein. Ist die Schnittstelle der Waage nicht kompatibel zu dem im Labor bereits vorhandenen Datenübertragungssystem, kann bei einigen Modellen optional eine zusätzliche Schnittstelle verbaut werden. Die RS-232 Schnittstelle kann mit zusätzlichem Adapter auch an den USB-Port des PCs angeschlossen werden. In einigen Fällen ist eine direkte Datenübertragung an einen PC am Standort der Laborwaage nicht möglich oder nicht erwünscht. Dann können die Daten auf einem aufgesteckten Datenträger gespeichert und später an einem anderen Arbeitsplatz auf den PC ausgelesen werden. Solche Datenträger gibt es zum Beispiel passend zu den oft verbauten RS-232 und USB Schnittstellen.
Für spezielle Versuche, bei denen die Messdaten als Analogsignal weiterverarbeitet werden sollen, kann die Laborwaage mit einer Analogschnittstelle mit Ausgabesignalen von 4 bis-20 mA bzw. von 0 bis 10 V ausgestattet werden.
Verschiedene Einheiten: Im internationalen Warenverkehr und bei speziellen Anwendungen werden Maßeinheiten verwendet, die von der SI-Einheit Gramm abweichen. Für diese Fälle kann man die Werte entweder umrechnen oder eine Laborwaage nutzen, die eine solche Umrechnungsfunktion bereits integriert hat. Dazu wählt man einfach im Funktionsmenu der Waage aus den unterschiedlichen Einheiten wie z.B. g / lb / mg / grain / ct / .... die benötigte Einheit aus. Einige Laborwaagen bieten zusätzlich die Möglichkeit, einen frei einstellbaren Umrechnungsfaktor einzugeben. Die geräteinterne Umrechnung der Werte in die gewünschte Einheit erleichtert die Arbeit und verhindert Umrechnungs- und Übertragungsfehler.
Auch die Einheit Gramm pro Quadratmeter für Flächengewichtsangaben kann bei den Maßeinheiten gewählt werden. Das Flächengewicht wird oft in Laboren in der Textilbranche benötigt. Das Wiegegut muss dazu mit einem Probenschneider auf die richtige Größe gebracht werden.
Tierwiegefunktion: In Forschungslaboren mit beweglichem Messgut wird gern die Tierwiegefunktion genutzt. Die bei lebenden Tieren und bei anderen lageinstabilen Messgütern durch die Bewegung schwankenden Messwerte werden mit einem bestimmten Algorithmus ausgewertet. Nach kurzer Auswertezeit wird ein stabiler Messwert angezeigt.
Prozentwiegefunktion: Für diese Funktion kann ein Referenzgewicht als 100% Wert in der Laborwaage hinterlegt werden. Alle darauf folgenden Wiegungen werden dann mit dem Referenzgewicht verglichen. Damit können Rezepturen für eine bestimmte Endmenge schnell und sicher aus vielen einzelnen Komponenten gemischt werden.
PEAK Hold Funktion: Mit auf Zug belastbaren Hängewaagen können auch Kraftmessungen im Labor durchgeführt werden. Über die PEAK Hold Funktion hält die Laborwaage den höchsten gemessenen Messwert im Display fest. Bei Zug- und Bruchversuchen wird eine Kraft aufgebaut, die kontinuierlich ansteigt, je nach Material ab einem gewissen Bereich absinkt und sich dann bei Zerstörung der Probe schlagartig abbaut. Die höchste Kraft bleibt aber als zusätzlicher Anzeigewert im Display. Für solche Versuchen sollte unbedingt die Abtastrate berücksichtigt werden. Eine Laborwaage ist meist für genaue Messergebnisse ausgelegt und nicht für die Erzielung hoher Abtastraten, also zeitlich eng aufeinanderfolgende Messungen. Für solche Materialtests sollte zur besseren Auswertbarkeit des Kraftverlaufs der Einsatz eines Kraftmessgerätes bevorzugt werden. Eine Laborwaage hat eine Abtastrate von etwa 10 Hz, wogegen ein Kraftmessgeräte Abtastraten von bis zu 10.000 Hz erreichen kann.
Statistik Funktion: Eine Laborwaage mit Statistikfunktion ist in der Lage, die Messwerte der einzelnen Wiegungen zu sammeln und für den Nutzer auszuwerten. Informationen wie das geringste bzw. höchste ermittelte Gewicht, das durchschnittliche Gewicht und die Standardabweichung kann der Anwender sofort auf der Laborwaage einsehen und die Daten als Ausdruck protokollieren oder an einen PC übergeben.
Zeit / Datum Funktion: Um die Messdaten bereits in der Laborwaage mit Datum und Uhrzeit zu verknüpfen, ist in vielen Waagen ein Datum und Zeit Modul eingebaut. So ist auch bei zeitverzögerter Übertragung der Messdaten jedem Wert das Datum und die Uhrzeit der Messung zugeordnet.
Automatische Nullpunktnachführung: Eine häufige auftretendes Problem, sind Waagen, die bei kleinen bzw. langsamen Gewichtsveränderungen keinen Gewichtsunterschied im Display anzeigen. Das Problem beruht oft darauf, dass die Waagen die Werte erfassen, auswerten und erst dann dem Nutzer im Display anzeigen. Kleine bzw. langsame Gewichtsveränderungen können von der Laborwaage in der Auswertung als mögliche Störsignale eingestuft werden, weshalb sie nicht als Gewicht angezeigt werden. Dann kann der Nutzer diese Gewichtsveränderung nicht mitverfolgen. Durch eine Laborwaage mit einer höheren Auflösung kann dieses Problem oft gelöst werden. Eine andere Möglichkeit ist eine Laborwaage mit einer Nullnachführung, die deaktiviert werden kann. Außerdem gibt es einige Waagen, bei denen mit einstellbaren Filtern die Auswertung der Messergebnisse beeinflusst werden kann.
Für viele Fertigungsprozesse ist es vorteilhaft, wenn notwendige Prüfungen von Rohstoff- bzw. Produktmengen standardisiert und automatisiert werden können. Eine Laborwaage mit Schnittstelle zur Datenübertragung kann auch für automatisierte Messreihen in der Produktfertigung eingesetzt werden. Die Messdaten werden mit Datum und Uhrzeit übertragen, sobald das Wiegeergebnis stabil ist und können gespeichert und ausgewertet und jederzeit der jeweiligen Charge zugeordnet werden.
Die direkte Übertragung der Wiegedaten einer elektronischen Laborwaage in das betriebliche ERP-System bietet viele Vorteile. Sie ist erheblich schneller als die Eingabe über die Tastatur und weniger fehleranfällig. Der Computer auf dem das ERP-System läuft muss dazu nicht in unmittelbarer Nachbarschaft der Waage stehen. Eine der Grundvoraussetzung für das direkte Übertragen ist, dass die Laborwaage die Wiegeergebnisse in elektronischer Form senden und die ERP-Software diese Daten empfangen und richtig verstehen kann. Die Laborwaage muss also über eine Schnittstelle zum Senden der Wiegedaten verfügen. Weit verbreitet bei Waagen sind RS232 und USB Schnittstellen. Schnittstellen für Ethernet, Wifi oder Bluetooth sind bei Waagen selten standardmäßig verbaut. Einige Typen der Laborwaage können aber auf Kundenwunsch zusätzlich oder anstelle der RS232 Schnittstelle mit einer dieser Schnittstellen ausgestattet werden. Eine vorhandene oder neue Waage mit RS232 Schnittstelle kann aber auch über einen RS232/Ethernet Schnittstellenwandler in ein Netzwerk eingebunden werden oder mit Hilfe eines RS232/Bluetooth Adapters drahtlos an mobile Endgeräte oder PCs mit Bluetooth senden.
Zum Übertragen des Gewichts von der Laborwaage an eine bestimmte Stelle in der ERP-Anwendung genügt es aber nicht, Waage und Computer über die Schnittstellen zu verbinden. Um zu erreichen, dass die gesendeten Daten anstelle einer Tastatureingabe an die aktive Stelle eingefügt werden, ist meist eine zusätzliche Software erforderlich. Diese kann in ein Zusatzmodul des ERP-Programms integriert oder eine separate Software zur Einbindung von Waagen sein, die im Hintergrund läuft. Über diese Softwarelösungen werden beispielsweise die Schnittstellenparameter wie Bitrate und Parität für die angeschlossenen Laborwage angeglichen. Trotz gleichem Schnittstellentyp und gleichen Schnittstellenparametern können die Daten in unterschiedlichen Formaten gesendet werden, da es hierfür keinen allgemein verbindlichen Kommunikationsstandard gibt. Deshalb funktionieren einige der Lösungen nur für Waagen, die die Daten im gleichen Format senden, andere können mit unterschiedlichen Datenformaten arbeiten. Einige Softwarelösungen zur Anbindung von Waagen machen es möglich, dass ein Computer die Daten von mehreren Waagen parallel empfangen und diese bearbeiten kann.
Für einige Anwendungen ist festgelegt, dass zum Wiegen eine geeichte Laborwaage verwendet werden muss. Grundsätzlich dient die Eichung von Messgeräten immer dem Schutz der Verbraucher. Im Handel geht es vor allem darum, dass beim Kauf oder Verkauf von Produkten oder Materialien die Preise korrekt ermittelt werden können. Egal, ob Nahrungsmittel, Gewürze, Edelmetalle oder etwas anderes verkauft wird, wenn der Preis direkt vom Gewicht abhängt, muss mit einer geeichten Waage gewogen werden. Aber auch bei anderen Verwendungszwecken ist die Eichung vorgeschrieben. Die Eichpflicht gilt beispielsweise für jede Laborwaage, die in Apotheken oder an anderen Orten zum Abwiegen der Bestandteile von angemischten Medikamenten genutzt wird. Auch wenn in medizinischen und pharmazeutischen Laboren, für qualitative Analysen Massen bestimmt werden müssen, muss die dafür eingesetzte Laborwaage geeicht sein. Unabhängig davon müssen auch dann geeichte Waagen zum Wiegen benutzt werden, wenn für gerichtliche Gutachten oder im Zusammenhang mit der Umsetzung von Rechtsvorschriften Gewichte ermittelt werden. Ob für eine bestimmte Anwendung eine geeichte Laborwaage erforderlich ist, ergibt sich aus den Gesetzen und Verordnungen der Länder. Im Zweifelsfall hilft eine Rückfrage bei der zuständigen Eichbehörde. Wenn die Verpflichtung besteht, eine geeichte Waage zu verwenden, muss der Verwender diese eichfähige oder bereits geeichte Waage auch bei der örtlichen Eichbehörde anmelden und sich dort 10 Wochen vor Ablauf des Kalenderjahres in dem die Eichfrist endet um einen Termin zur ersten oder erneuten Eichung durch die Eichbeamten bemühen.
Damit eine Laborwaage geeicht werden kann, muss sie bestimmte Anforderungen erfüllen. Für Waagen einer Bauart bei denen geprüft und bestätigt wurde, dass sie die Voraussetzungen erfüllen, darf der Hersteller eine entsprechende Konformitätserklärung erstellen. Außerdem darf er auf den Waagen das CE-Zeichen und die spezielle Kennzeichnung für eichfähige Messgeräte anbringen. Diese eichfähigen Waagen müssen zwar beim örtlichen Eichamt angemeldet werden, gelten aber bis zum Ablauf der Eichfrist als geeicht. Bei jeder gravitationsabhängigen Waage muss außerdem darauf geachtet werden, dass die Einstellung zur Gravitation des Aufstellortes passt. Da eichfähige und geeichte Waagen nicht nachträglich justiert werden dürfen, wird vermerkt, für welche Region die Eichung gilt. Je höher die Genauigkeitsklasse der Laborwaage, desto kleiner ist der räumliche Geltungsbereich, für den die Eichung gilt. Bei einer eichfähigen bzw. geeichten Laborwaage der Genauigkeitsklasse M III gilt die Eichung beispielsweise für jeden Aufstellort in der Bundesrepublik Deutschland, bei einer Waage der Genauigkeitsklasse II beispielsweise nur innerhalb eines Bundeslandes. Eine für den Standort Hamburg geeichte Laborwaage der Genauigkeitsklasse II darf also nicht ohne weiteres in Frankfurt oder Nürnberg eingesetzt werden. Deshalb wird beim Besteller in der Regel abgefragt, an welchem Ort die geeichte Waage verwendet werden soll. Bei digitalen Waagen der Genauigkeitsklasse M I mit interner Justierautomatik ist das in der Regel nicht notwendig. Diese Wagen haben ein internes Prüfgewicht und führen bei jedem Start eine Justage mit diesem Gewicht durch und können sich damit ohne Eingriff des Anwenders an den Gravitationswert des Aufstellortes anpassen.
Die Einsatzgebiete für eine Laborwaage sind sehr vielfältig. Deshalb gibt es auch sehr verschiedene Waagentypen die als Laborwaage eingesetzt werden können. Häufig werden in einem Labor mehrere Waagen parallel eingesetzt. Je nachdem, was im Labor untersucht, geprüft oder hergestellt werden soll, müssen eventuell sowohl recht hohe als auch sehr niedrige Gewichte ermittelt werden. So werden zum Beispiel in den Laboren großer Fertigungsbetriebe sehr unterschiedliche Werkstoffe und Bauteile untersucht um sicherzustellen, dass diese den Qualitätsanforderungen entsprechen oder es werden Musterteile für Produktentwicklungen oder Prozessoptimierungen untersucht.
Zu den klassischen Anwendungen für eine Laborwaage zählen unter anderem:
- das Wiegen der Substanzen für die Herstellung von Medikamenten und Heilmitteln
- das Abwiegen genauer Probenmengen für festgelegte Untersuchungen
- das Anmischen von Reagenzien nach festgelegtem Mischungsverhältnis
- das Feststellen des Gewichts von Proben nach dem Durchführen von Untersuchungen
- das Wiegen von Proben zur Bestimmung des Feuchtegehalts
- das Wiegen von Teilen zur Bestimmung der Materialdichte
In vielen Laboren werden häufiger Messreihen oder gleichartige Versuche durchgeführt bei denen Gewichte bestimmt werden müssen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Laborwaage die Wiegewerte speichern oder direkt an einen Computer übertragen kann. Lassen sich die Werte direkt auf einen Computer übertragen, können sie direkt in Listen oder Programme eingetragen werden, mit denen sie weiterbearbeitet werden können. Dadurch wird die Auswertung der Wiegeergebnisse beschleunigt und die Dokumentation vereinfacht.
Um sicherzugehen, dass die mit der Laborwaage ermittelten Gewichte korrekt sind, sollten die Umgebungsbedingungen und die Waage selbst regelmäßig überprüft werden. Bei den äußeren Bedingungen ist zu kontrollieren, ob die Laborwaage an ihrem Aufstellort
- waagerecht aufgestellt ist und ob sie
- durch Erschütterungen,
- durch Temperaturwechsel (Heizung, Sonneneinstrahlung, Zugluft) oder
- durch elektromagnetische Felder beeinflusst wird.
Zur Prüfung der waagerechten Positionierung besitzen viele der Waagen die auf einer Fläche aufgestellt werden müssen am Gehäuse über eine Kontrollvorrichtung mit Flüssigkeit und Luftblase. Befindet sich die Luftblase der Libelle in der Mitte des markierten Kreises, ist die Ausrichtung der Laborwaage korrekt. Anderenfalls kann die Position meist durch verstellbare Füße korrigiert werden. Die Alternative wäre, die Fläche, auf der die Laborwaage aufgestellt wird, waagerecht auszurichten. Um festzustellen, ob am Aufstellort wiederholt auftretende Erschütterungen das Wiegeergebnis beeinflussen, sollte zum Vergleich dasselbe Gewicht mit und ohne Erschütterungen gewogen werden. Weicht das während der Erschütterungen ermittelte Gewicht ab oder schwanken die Anzeigewerte über einen längeren Zeitraum, sollte eine Aufstellmöglichkeit gefunden werden, bei der die Erschütterungen nicht auf die Laborwage einwirken. Für einige Anwendungen werden beispielsweise spezielle Antivibrationstische genutzt, damit empfindliche Messgeräte nicht durch Vibrationen abgelenkt werden.
Bereits Temperaturänderungen von wenigen Grad Celsius können bei einer empfindlichen Laborwaage dazu führen, dass andere Gewichtswerte angezeigt werden oder dass bei hochempfindlichen Waagen die automatische interne Justagefunktion startet. Um zu vermeiden, dass ungenaue Werte angezeigt werden oder dass nicht durchgängig gewogen werden kann, weil die Laborwaage bei Temperaturschwankungen ständig aus dem Wiegemodus in den Justiermodus wechselt, sollte die Temperatur stabil gehalten werden. Die Laborwaage soll also nicht in Bereichen mit starken Luftströmungen oder starker Sonneneinstrahlung oder in direkter Nähe von Heizkörpern platziert werden.
Auch elektromagnetische Felder können die Genauigkeit einer Laborwaage beeinflussen. Vor allem Feinwaagen in denen die Wägezellen verbaut sind, die nach dem Prinzip der elektromagnetischen Kraftkompensation arbeiten, reagieren auf Änderungen des umgebenden elektromagnetischen Feldes. Es ist unbedingt darauf zu achten, ob das Ein- oder Ausschalten oder das Betreiben anderer Geräte die Funktion der Laborwaage beeinflusst.
Neben der Überprüfung der äußeren Bedingungen sollte auch regelmäßig geprüft werden, ob die Wiegeergebnisse korrekt sind. Dazu sollten spezielle Kalibriergewichte verwendet werden, die der jeweiligen Genauigkeitsklasse der Laborwaage entsprechen. Die Kontrollen sind einfach und ohne großen Aufwand durchführbar, so dass sie zu Beginn jeden Arbeitstags und beziehungsweise bei Auftreten ungewöhnlicher Gewichtsschwankungen oder langer Einschwingzeiten durchgeführt werden können. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die von der Laborwaage angezeigten Gewichte der gewünschten Genauigkeit entsprechen.
Im Allgemeinen ist es so, dass eine Laborwaage umso empfindlicher auf die Umgebungsbedingungen reagiert je präziser sie misst. Bei einer Laborwaage mit hoher oder sehr hoher Auflösung und Genauigkeit gilt die Genauigkeitsangabe nur für einen kleinen Temperaturbereich. Luftströmungen führen häufig zu Temperaturänderungen und tragen dazu bei, dass sich der Feuchtegehalt von Proben schneller an den der Umgebung angleicht. Um die Beeinflussung der Wiegung durch Luftströmungen zu verringern sind viele der hochempfindlichen Laborwaagen mit einem Windschutzgehäuse ausgestattet.
Außerdem sind diese Laborwaagen oft in separaten Räumen untergebracht damit die Wiegeprozesse dort nicht durch andere Abläufe gestört werden. Für welche Umgebungsbedingungen eine Laborwaage geeignet ist, muss in den technischen Spezifikationen und in der Bedienungsanleitung angegeben sein. Bei einer geeichten Laborwaage muss die Angabe zu den Betriebstemperaturen auch auf dem an der Waage angebrachten Typenschild erscheinen.
Wenn eine Laborwaage mit automatischer Justagefunktion ausgestattet ist, wird bereits bei geringen Temperaturänderungen automatisch die interne Justierung gestartet. Dadurch wird zwar sichergestellt, dass die Wiegewerte nicht durch die Temperaturänderung verfälscht werden, aber während der Justage steht die Laborwaage nicht für Wiegungen zur Verfügung. Deshalb sollten ständige Temperaturwechsel am Aufstellort der Waage vermieden werden.