Verwendung von Cookies
Wählen Sie aus, ob diese Website lediglich erforderliche Cookies oder auch funktionelle Cookies, wie nachfolgend beschrieben, verwenden darf:
Ihre aktuelle Auswahl: {status}
Auswahl ändern:
Unternehmen die zur Inventur verpflichtet sind, müssen einmal im Jahr eine Bestandsaufnahme ihrer Vermögenswerte durchführen. Die materiellen Güter müssen dazu mengenmäßig durch Zählen, Messen, Wiegen oder in besonderen Fällen durch Schätzen erfasst werden. Eine Inventurwaage ist eine Waage die im Rahmen der Inventur für die körperliche Bestandsaufnahme eingesetzt wird. Dazu muss die Waage je nach Art der zu erfassenden Gegenstände lediglich wiegen oder wiegen und das Gewicht in Stückzahlen umrechnen können. Mit zunehmender Menge der zu erfassenden Artikel wird bei der Auswahl einer Inventurwaage vermehrt darauf geachtet, dass die Wiegedaten über eine Schnittstelle direkt von der Waage auf einen PC übertragen werden können. Noch komfortabler sind Waagen, an die Scanner und Drucker oder Scanner und PC angeschlossen werden können und die zusätzlich über eine interne Artikeldatenbank verfügen. Natürlich kann eine Inventurwaage auch außerhalb der Inventur zum Wiegen und zum Bestimmen von Stückzahlen genutzt werden. Bei der Durchführung der Inventur ist es vorteilhaft, wenn die Waage ohne größere Probleme dorthin gebracht werden kann, wo die zu erfassenden Werte gelagert sind. Für viele Teile können leicht zu transportierende Kompaktwaagen oder Plattformwaagen als Inventurwaage genutzt werden. Bei anderen Objekten z.B. solchen, die in Big Bags oder Gitterboxen gelagert sind oder bei Langgütern eignen sich dagegen Hubwagenwaagen, Palettenwaagen oder Kranwaagen besser. Einige Kranwaagen bieten die Möglichkeit, frei wählbare Faktoren einzugeben, so dass zum Beispiel statt des Gewichts von Rohr- oder Profilbündeln gleich der Zahlenwert für deren Länge angezeigt werden kann.
Wird eine Inventurwaage gesucht, die nur das Gewicht anzeigen soll, lässt sich die Auswahl verfügbarer Varianten zunächst über das zu wiegende Maximalgewicht und die erforderliche Anzeigegenauigkeit einschränken. Ist es notwendig, sowohl sehr leichte Teile als auch sehr schwere Teile zu wiegen, ist dies nicht mit einer einzigen Inventurwaage umsetzbar. Mit einer Waage, die ein Gewicht von 300 Kilogramm wiegen kann, können leichte Kleinteile nicht genau gewogen werden. Die übliche Auflösung einer Waage mit Maximalgewicht 300 Kilogramm beträgt 100 Gramm, bei Modellen mit erhöhter Auflösung 10 Gramm. Nachdem festgelegt wurde, welche Wägebereiche mit welcher Auflösung notwendig sind, sollte überlegt werden, wie gewogen wird und an welcher Stelle die jeweilige Inventurwaage zu platzieren ist. Wie bekommt man die Teile am besten auf bzw. an die Waage und wieder zurück an ihren Lagerplatz? Welche Größe sollten die Wiegeflächen haben, damit die Teile sicher platziert werden können? Muss das Gewicht unterschiedlicher Verpackungen und Lagerbehälter berücksichtigt werden? Wie kann dies mit möglichst geringem Aufwand realisiert werden? Bei fast jeder Inventurwaage gibt es eine Tarafunktion mit der das Anfangsgewicht nach dem Aufstellen des Lagerbehälters oder der Leerverpackung wieder auf Null gesetzt wird. Viele Waagen können nach der Wiegung dann nicht nur das Nettogewicht, sondern auch das Bruttogewicht anzeigen. Zur mengenmäßigen Erfassung unvollständiger Verpackungseinheiten ist es am einfachsten, zuerst eine gleichartige Leerverpackung auf die Inventurwaage zu stellen, dann die Tarataste zu drücken und danach die leere gegen die angebrochene Verpackung auszutauschen. Für die Ermittlung des Gewichts von teilgefüllten Bigpacks oder Lagerboxen kann beispielsweise eine Kranwaage oder Palettenwaage als Inventurwaage verwendet werden.
Eine Inventurwaage mit Zählfunktion erleichtert die Bestandserfassung bei größeren Mengen gleichartiger Teile, die stückweise erfasst werden müssen. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass der Wiegebereich und die Anzeigegenauigkeit der Inventurwaage für die zu erfassenden Teile passen. Falls in den Spezifikationen oder in der Bedienungsanleitung der Inventurwaage keine gesonderte Angabe enthalten ist, welches Mindestgewicht die zu zählenden Teile haben müssen, gilt im allgemeinen die Auflösung der Waage als Wert für das Mindestgewicht des Einzelteils. Damit aus dem Gesamtgewicht mehrerer Teile eine Stückzahl ermittelt werden kann, muss das Gewicht für das Einzelteil bekannt sein. Damit die Inventurwaage die Anzahl der Teile richtig anzeigen kann, muss zuerst das Stückgewicht in der Waage hinterlegt werden. Fast alle Waagen mit Zählfunktion bieten dazu die Möglichkeit der Referenzwiegung. Damit aus den beim Einzelteil zulässigen Toleranzen keine Fehler bei der Stückzählung entstehen, wird das Referenzgewicht in der Regel nicht über die Wiegung eines einzelnen Teils, sondern aus einer größeren Stückzahl bestimmt. Bei Waagen mit einfacher Zählfunktion kann nur zwischen den von der jeweiligen Waage angebotenen Referenzmengen z. B. 10, 20, 50 oder 100 Stück gewählt werden. Nach Auswahl der Referenzstückzahl legt man die entsprechende Anzahl von Teilen auf die Wiegefläche und bestätigt dies mit Tastendruck. Dadurch ist das ermittelte Stückgewicht in der Waage gespeichert. Danach können die Stückzahlen für größere Mengen dieses Artikels bestimmt werden. Für Artikel mit anderem Einzelgewicht muss das neue Stückgewicht wieder über eine Referenzwiegung in der Inventurwaage hinterlegt werden.
Professionelle Zählwaagen erleichtern die Arbeit, wenn die Stückzahl für viele unterschiedliche Artikel bestimmt werden muss. Sie verfügen über erweiterte Eingabe- und Anzeigefunktionen und sind deshalb bereits am Display und an der Anzahl der Eingabetasten zu erkennen. Bei aktivierter Zählfunktion zeigen diese Waagen gleichzeitig das Gesamtgewicht, die Stückzahl und das der Zählung zu Grunde liegende Stückgewicht an. Dazu kann das Display in mehrere Zeilen aufgeteilt sein. Die Werte sind für den Nutzer aber noch einfacher zuzuordnen, wenn die Inventurwaage mit drei separaten Displays ausgestattet ist. Außerdem verfügen professionelle Zählwaagen über ein erweitertes Tastenfeld mit einem Ziffernblock von Null bis Neun. Über diese Zifferntasten kann das Stückgewicht schnell und einfach eingegeben werden und muss nicht durch Referenzwiegungen direkt vor der Stückzählung ermittelt werden. Auch das Taragewicht kann einfach über den Zahlenblock eingegeben werden, so dass kein Austarieren mit Leerbehälter mehr nötig ist. Die Werte für die verschiedenen Artikelgewichte und Behälter bzw. Verpackungen können schon vorab durch Wiegung ermittelt werden oder wenn sie bereits im Warenwirtschaftssystem hinterlegt sind, dort abgefragt und in die Inventurlisten eingetragen werden. Soll die Menge gleichartiger Teile aus mehreren Behältern zusammengerechnet werden, bietet sich die Summierfunktion an. Mit dieser Funktion können in der Inventurwaage die Mengen aus mehreren aufeinanderfolgenden Wiegungen zusammengefasst werden.
Wenn die Inventurwaage über eine passende Schnittstelle verfügt, können die Wiegedaten direkt an einen Computer oder auf einen Drucker übertragen werden. Bei vielen Waagen ist für diesen Zweck eine RS232- oder USB-Schnittstelle eingebaut. Einige Modelle sind standardmäßig mit beiden Varianten ausgerüstet und andere bieten die Möglichkeit, zusätzlich zu einer vorhandenen RS232-Schnittstelle eine zweite Schnittstelle zu wählen, die als RS232-, RS485-, USB- oder LAN-Schnittstelle ausgeführt werden kann. Wenn auf dem Computer eine spezielle Software installiert ist, können die Daten von der Inventurwaage direkt in auf dem Computer geöffnete Inventurlisten, Belegformulare oder auch in ein beliebiges Lagerverwaltungs- oder Warenwirtschaftsprogramm übertragen werden. Die Software überträgt dabei die Daten von der Waage an die aktuelle Cursorposition auf dem Bildschirm des Computers. Wenn bestimmte Artikel häufiger gewogen werden müssen, ist es praktisch, wenn diese Artikel in einem Produktdatenspeicher in der Waage hinterlegt und bei Bedarf abgerufen werden können. Bei einer Inventurwaage mit Produktdatenbank kann zum Beispiel für jeden gelisteten Artikel die Artikelbezeichnung, der Scannercode, das Stückgewicht, die zulässige Gewichtstoleranz und das artikelspezifische Verpackungsgewicht hinterlegt werden. Vor der Wiegung eines Artikels kann dann zum Beispiel mit einem an die Waage angeschlossenen Scanner der Strichcode vom Etikett der Verpackung oder der Lagerbox eingelesen werden und die Waage ruft, sobald sie den Strichcode zugeordnet hat, die zugehörigen Artikeldaten aus der internen Datenbank ab. Die Artikeldaten können aber auch ohne Strichcode, zum Beispiel über die Artikelnummer ausgewählt werden.