Verwendung von Cookies
Wählen Sie aus, ob diese Website lediglich erforderliche Cookies oder auch funktionelle Cookies, wie nachfolgend beschrieben, verwenden darf:
Ihre aktuelle Auswahl: {status}
Auswahl ändern:
Eine Bodenwaage ist eine Waage, die auf dem Boden steht. Der Begriff Bodenwaage beschreibt also den Aufstellungsort der Waage und gibt keine Auskunft über ihre technischen Spezifikationen oder ihre Verwendung. Aufgrund des Aufstellungsortes kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich um das Wiegen von Produkten handelt, die aufgrund ihres Gewichts oder ihrer Abmessungen auf der Bodenfläche gewogen werden.
Mit einer Bodenwaage können sowohl Paletten als auch einzelne Säcke oder größere Platten oder Rollen gewogen werden. Es empfiehlt sich daher, vor dem Kauf die Arbeitsabläufe vor Ort zu beobachten und sich mit dem zukünftigen Nutzer zu beraten. Aufgrund der Vielfalt der zu wiegenden Güter gibt es Bodenwaagen in verschiedenen Ausführungen, um das Wiegen und die Handhabung zu erleichtern.
Zu den Bodenwaagen gehören u. a. Plattformwaagen, Sackwaagen, Palettenwaagen, Durchfahrwaagen, Einbauwaagen, U-Form Waagen, Balkenwaagen, Hubwagenwaagen.
Plattformwaage als Bodenwaage
Diese Arten von Waagen werden häufig als Tisch-/Bodenwaagen im Bereich von 30 kg bis 300 kg eingesetzt. Die Anzeigeeinheit kann abgenommen werden, sodass sie in verschiedenen Positionen montiert werden kann. Bei den Gütern, die mit einer solchen Bodenwaage gewogen werden, handelt es sich hauptsächlich um Produkte, die von Hand oder mit Hilfe einer Hebehilfe auf die Wiegefläche geladen werden. Es können auch Güter gewogen werden, die über die Wiegefläche hinausragen, jedoch sollte der Schwerpunkt der Güter in der Mitte der Bodenwaage liegen. Der Grund dafür ist, dass diese Bodenwaage nur eine Wägezelle in der Mitte hat. Konstruktionsbedingt kann eine übermäßige Hebelwirkung die Wägezelle beschädigen. Aufgrund ihres niedrigen Preises wird diese Bodenwaage häufig als Gasflaschenwaage verwendet.
Diese Art von Bodenwaage ist in der Veterinärmedizin aufgrund ihrer Mobilität und Flexibilität sehr beliebt. Für den Einsatz in der Tiermedizin ist die Bodenwaage mit einer rutschfesten Gummimatte ausgestattet, die den zu wiegenden Tieren Stabilität verleiht.
Sackwaage als Bodenwaage
Diese Art von Bodenwaage hat eine Haltevorrichtung. Diese Halterung ist fest mit der Waagenoberfläche verbunden und somit ein Teil der Wiegeplatte. Die Halterung verhindert das Kippen der Säcke und sorgt so dafür, dass die gesamte Last korrekt gewogen wird. Diese Art von Bodenwaage ist besonders beim Wiegen von abgepackten Säcken beliebt, kann aber auch bei der Befüllung der Säcke als Sackwaage verwendet werden. Die Wiegeplatte befindet sich auf dem Boden, sodass ein unnötiges Anheben der meist schweren Säcke vermieden wird. Die Ausführungen dieser Bodenwaage können je nach Wiegegut mit unterschiedlichen Haltern und Anbaugeräten ausgestattet werden.
Palettenwaage als Bodenwaage
Hierbei handelt es sich um eine Bodenwaage mit einer größeren Plattform von ca. 800 x 800 mm bis hin zu Sondermaßen von 2 x 5 m. Diese Art von Bodenwaage hat mindestens 4 Wägezellen und wird oft mit einer Rampe auf dem Boden befestigt. Diese Bodenwaage wird gebrauchsfertig geliefert und muss vor Ort nur noch aufgestellt und ausgerichtet werden. Der große Vorteil dieser Bodenwaage ist die einfache Inbetriebnahme und die Möglichkeit, Güter in den unterschiedlichsten Außenverpackungen zu wiegen. Ob Europaletten, Big Packs, Fässer, IBC-Container oder Säcke, jedes Wägegut, das auf die Plattform der Bodenwaage gestellt wird, wird zuverlässig gewogen. Aufgrund ihrer Größe wird diese Bodenwaage stationär eingesetzt.
Aufgrund der Höhe der Bodenwaage müssen die Rampen lang genug sein. Dadurch ergibt sich ein kleinerer Anfahrwinkel, und der Mitarbeiter kann die Ware auch mit einem Handhubwagen auf die Bodenwaage fahren.
Durchfahrwaage als Bodenwaage
Um den Platzbedarf der Bodenwaage, zumindest im Bereich der Rampe, zu verringern, wird eine Konstruktionslösung verwendet, bei der die Wiegezellen nicht unter, sondern neben der Wiegeplatte angeordnet sind. Diese Bodenwaage hat an den Seiten Erhebungen, in denen die Zellen platziert sind. Die Wiegefläche ist abgesetzt und hängt daher zwischen den beiden Seitenbalken der Bodenwaage. Dies führt zu einer größeren Aufstellfläche und kleinerer nutzbaren Fläche. Beispiel: Bei einer Aufstellfläche von 1500 x 1500 mm ergibt sich eine nutzbare Fläche von 1500 x 1250 mm. Aufgrund der geringeren Höhe der Nutzfläche können die Auffahrrampen kürzer sein und werden oft an beiden Seiten der Bodenwaage angebracht, um eine Durchfahrt des Wiegeguts zu ermöglichen.
Bodenwaage für den Bodeneinbau
Dies ist eine Bodenwaage, die in den Boden eingelassen ist und nicht auf dem Boden steht. Es muss jedoch ein geeignetes Einbauloch im Boden für die Bodenwaage vorhanden sein. Die Bodenwaage ist dort eingelassen und bildet eine Ebene mit der Wiegefläche und der Nutzfläche des Bodens. Durch das Fehlen einer Rampe und die Möglichkeit, die Bodenwaage von allen Seiten zu beladen, wird der Aufstellraum optimal ausgenutzt. Ein weiterer Vorteil dieser Bodenwaage ist die geringere Gefahr der Beschädigung der Bodenwaage durch Anfahr- und Seitenkräfte. Allerdings erfordert diese Art der Bodenwaage einige Vorbereitungsarbeiten am Aufstellungsort.
Der erste Schritt besteht darin, eine Grube mit der richtigen Tiefe auszuheben. Je nach Aufstellungsort sollte die Sohle des Schachtes mit einem Gefälle und einem Ablauf versehen werden, damit eingedrungenes Wasser wieder abfließen kann. Die Ränder des Schachtes sollten nach Möglichkeit mit einem Stahlwinkelrahmen verstärkt werden, um spätere Kantenrisse zu vermeiden. Diese könnten wie ein Keil zwischen Schachtwand und Bodenwaage wirken und die Messwerte verfälschen. Die Bodenfläche, auf der die Füße der Bodenwaage nach dem Einbau stehen, muss mit Befestigungsplatten versehen werden, um ein seitliches Verschieben der Bodenwaage zu verhindern. Das Leerrohr vom Schacht zur Wiegestation sollte groß genug sein, um das Kabel mit einem Stopfen hindurchzuführen. Dadurch werden spätere Kantenbrüche vermieden, die ebenfalls die Messwerte verfälschen könnten, indem sie wie ein Keil zwischen der Grabenwand und der Bodenwaage wirken.
Wird jedoch eine flexible Bodenwaage gewünscht, gibt es auch bewegliche und variable Bodenwaagen, die je nach Wägegut und Nutzungshäufigkeit auf- und abgebaut werden können. Einer der Klassiker ist die sogenannte U-Bodenwaage.
Bodenwaage in U Form
Die U-förmige Bodenwaage ermöglicht ein ebenerdiges Wiegen mit einem Hubwagen oder einer Ameise, ohne dass eine Rampe erforderlich ist. Der Benutzer fährt das zu wiegende Gut zwischen die beiden Stege der Bodenwaage und stellt es auf diese. Dank der reduzierten Bauweise und der zusätzlichen Transportrollen lässt sich die Bodenwaage schnell und einfach auf- und abbauen. Die beiden Stege, mit denen die Bodenwaage ausgestattet ist, sind für Europaletten geeignet. Dadurch ist der Einsatz der U-förmigen Bodenwaage auf 1200 x 800 mm begrenzt.
Balkenwaage als Bodenwaage
Wenn Paletten oder Transportkisten mit unterschiedlichen Abmessungen gewogen werden sollen, kann eine Balkenwaage die richtige Wahl sein. Diese Art von Bodenwaage besteht aus zwei einzelnen Balken, die durch ein Kabel verbunden sind. Unter den Waagebalken sind zwei Wägezellen installiert. Die Länge der Balken variiert je nach Ausführung der Bodenwaage und kann zwischen 800 und 2000 mm betragen. Dank der Kabelverbindung ist der Abstand zwischen den beiden Balken flexibel und kann somit an unterschiedliche Abstände angepasst werden. Eine Bodenwaage dieses Typs wird besonders häufig in Sonderbaubereich eingesetzt.
Hubwagenwaage als Bodenwaage
Eine weitere Art von Bodenwaage ist der Hubwagen mit eingebauter Waage. Dies ist die mobilste und flexibelste Lösung für das Wiegen von Waren. Da die Eigenschaften des Hubwagens voll erhalten bleiben, kann diese Bodenwaage immer dort eingesetzt werden, wo ein normaler Hubwagen verwendet wird. Es ist jedoch zu beachten, dass der Gabelhubwagen ein Messgerät ist. Übermäßige mechanische Belastungen, z.B. Seiten- und Stoßbelastungen, die ein herkömmlicher Hubwagen weitgehend unbeschadet übersteht, werden auf die Wägezellen des Hubwagens übertragen, die dadurch beschädigt werden können.
Bodenwaage - Sonderlösung
Je nach Verwendungszweck kann eine Bodenwaage auch eine ganz andere Form haben. Daher ist der erste Schritt bei der Suche nach einer Bodenwaage die Bestimmung der Anwendung. Der zweite Schritt besteht darin, herauszufinden, welche Vorschriften für uns gelten werden. Vorschriften wie ATEX und/oder Eichung finden sich häufig in dem Bereich, in dem eine Bodenwaage eingesetzt wird.
Die ATEX-Vorschriften regeln die Anforderungen an Geräte, die in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden. In diesem Bereich dürfen nur Bodenwaagen mit der entsprechenden ATEX-Zulassung verwendet werden. Die Forderung nach Eichung wird relevant, wenn das ermittelte Gewicht beispielsweise als Grundlage für die Rechnungsstellung dient. Wenn der von der Waage angezeigte Gewichtswert den Rechnungsbetrag beim Kauf oder Verkauf beeinflusst (Preis pro Kilogramm), darf diese Verwiegung nur auf einer geeichten Bodenwaage erfolgen.
Wiegebereich | Technisch mögliche Auflösung | Eichwert der Eichklasse III | Messungenauigkeit d*4 |
30 kg | 1 g | 10 g | ± 4 g |
60 kg | 2 g | 20 g | ± 8 g |
150 kg | 5 g | 50 g | ± 20 g |
300 kg | 10 g | 100 g | ± 40 g |
600 kg | 20 g | 200 g | ± 80 g |
1500 kg | 50 g | 0,5 kg | ± 0,2 kg |
3000 kg | 100 g | 1 kg | ± 0,4 kg |
6000 kg | 200 g | 2 kg | ± 0,8 kg |
12000 kg | 500 g | 5 kg | ± 2 kg |
Die Eichung der Bodenwaage wird in Klasse III durchgeführt. Dies bedeutet eine zulässige Auflösung des Eichwertes von 3000 d. Eine 1500 kg-Waage hat also eine Auflösung von 0,5 kg im eichpflichtigen Bereich (1500 kg: 3000 d = 0,5 kg). Bei einer geeichten Bodenwaage der Klasse III müssen die Auflösung und der Eichwert identisch sein.
Ein hartnäckiger Irrtum ist, dass eine geeichte Bodenwaage genauer ist als eine ungeeichte Bodenwaage. Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass das technisch Mögliche und das gesetzlich Geforderte deutlich voneinander abweichen und dass die Eichfähigkeit nichts über die tatsächliche Messgenauigkeit einer Bodenwaage aussagt. Vorsichtshalber kann als praktische Faustregel für geeichte Bodenwaagen mit einer möglichen Messabweichung vom 3- bis 4-fachen der Messauflösung (technisch mögliche Auflösung) gerechnet werden. Wir empfehlen jedoch, die Messgenauigkeit jeder Bodenwaage regelmäßig mit bestimmten Gewichten zu überprüfen.
Die Hauptaufgabe einer Bodenwaage ist das Wiegen. Es stellt sich nun die Frage, was nach dem Wiegen mit dem angezeigten Gewichtswert geschehen soll. Reicht es aus, wenn der Benutzer den Wägewert auf dem Display der Bodenwaage abliest, oder sollen die Wägedaten z.B. auf einen Computer übertragen oder auf einem Drucker ausgedruckt werden. Es kann aber auch sinnvoll sein, das Display der Waage zu nutzen, z. B. die Möglichkeit der Überwachung von Abfüll- oder Lagerprozessen. Die ausgewählte Bodenwaage sollte daher über eine geeignete Schnittstelle verfügen. Schaltkontakte RS232 / USB / RS485 / MODBUS / CAN BUS / 4-20mA / 0-10V / IO sind nur ein kleiner Überblick über die Möglichkeiten einer Bodenwaage.
Wie bei jeder Anschaffung müssen Sie zunächst Ihren Bedarf ermitteln. Dann müssen die auf dem Markt erhältlichen Varianten mit Ihren Bedürfnissen abgeglichen werden. Wenn eine Bodenwaage aus dem Standardprogramm Ihre Bedürfnisse nicht abdecken kann, kann gemeinsam eine spezielle Bodenwaagenlösung entwickelt werden.