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Als Schwingungen werden periodische Auslenkungen von Materialien oder Objekten um eine zentrale Ruhelage bezeichnet. Schwingungen aus Natur und Technik wirken ständig auf uns und unsere Umgebung ein. Einige davon beachten wir kaum, andere sind störend oder sogar gefährlich. Schwingungen können auf unterschiedliche Weise erzeugt und übertragen und mit anderen Schwingungen überlagert werden. Durch Schwingungsmessung kann präzise ermittelt werden, wie stark eine Schwingung ist und ob sie durch Änderung bestimmter Bedingungen verlagert, verstärkt oder abgeschwächt wird.
Wir selbst, andere Lebewesen, Wind und Wetter sind Quellen mehr oder weniger starker natürlicher Schwingungen. Wir erzeugen beispielsweise Schwingungen, wenn wir zittern, wenn wir sprechen, singen oder musizieren oder über einen nachgiebigen Untergrund laufen oder springen. 
Fachleute können viele natürliche und technisch erzeugte Schwingungen messen, um aussagefähige Daten zu erhalten. Schwingungen Messtechnik hilft beispielsweise bei der Vorhersage von Erdbeben, aber auch bei der Planung und Ausführung von sicheren Bauwerken, Maschinen und Fahrzeugen.
Einige technische Geräte erzeugen gezielt Schwingungen für spezielle Anwendungen. Schwingungen können beispielsweise zur akustischen oder lautlosen Alarmierung, zum Verdichten, zum Transport oder zur Trennung von Materialien eingesetzt werden. Vibrationsalarme, Vibrationsstampfer, Bohrhämmer, Rüttelplatten, Rüttelsiebe und Ultraschallreinigungsbäder sind weit verbreitet. Die von den Geräten übertragenen Schwingungen sollen definierte Werte einhalten, um den vorgesehenen Zweck zu erfüllen. Um die Werte zu prüfen, setzen Gerätehersteller in der Entwicklung und bei der Qualitätssicherung spezielle Schwingungsmesstechnik ein.
Mit Hilfe der Schwingungsmesstechnik können natürliche und technische Schwingungen untersucht, gemessen und analysiert werden. Zu den Messgrößen der Schwingungsmessung gehören die Schwingfrequenz, der Schwingweg, die Schwinggeschwindigkeit und die Schwingbeschleunigung. Viele Geräte zum Schwingungen messen bieten umfangreiche Speicher- und Auswertemöglichkeiten.
Einige Gerätetypen können die Messwerte für die drei Raumachsen x, y und z separat erfassen. Andere Modelle bieten Anschlüsse für mehrere externe Schwingungssensoren. Mehrkanalgeräte bieten den Vorteil, dass mehrere Punkte einer Maschine oder eines Bauwerks gleichzeitig erfasst werden können. Damit können beispielsweise Maßnahmen zur Schwingungsdämpfung direkt kontrolliert werden.
Aber auch mit einem technischen Stethoskop, das lediglich vorhandene Maschinengeräusche verstärkt, können Auffälligkeiten festgestellt und zugeordnet werden. Durch regelmäßige Schwingungsmessung können Probleme an wichtigen Bauteilen mit relativ geringem Aufwand frühzeitig erkannt und beseitigt werden.
Zu den unterschiedlichen Gerätearten in der Schwingungen Messtechnik gehören:
In Bezug auf den Anwendungsbereich kann die Schwingungen Messtechnik unterschieden werden in Messgeräte für Maschinenschwingungen, Humanschwingungen, Bauwerksschwingungen. Die Geräte sind in Bezug auf die Messgrößen, den Messbereich und die Handhabung an das Einsatzgebiet angepasst. Auch Seismografen und Seismometer zur Messung von Erderschütterungen gehören zur Schwingungen Messtechnik.
Die Lager von bewegten Teilen gehören zu den am stärksten beanspruchten Maschinenteilen. Da ein Lagerschaden unweigerlich zu Effektivitäts- oder Qualitätseinbußen führt, sichert die Früherkennung des Lagerschaden schnelle Abhilfe und vermeidet Ausfälle. 
Die regelmäßige Kontrolle der Lager zur planmäßig vorbeugenden Instandhaltung. Zu den weit verbreiteten Methoden zur Früherkennung Lagerschaden gehört die Schwingungsmessung. Je detaillierter die verwendete Schwingungsmesstechnik die Schwingungen erfasst und bewertet, desto genauere Aussagen zur Fehlerursache sind möglich.
Messfunktionen zur Früherkennung Lagerschaden
Effektivwert (RMS – root mean square) des Gesamtschwingungspegels
Der Effektivwert des Gesamtschwingungspegels steigt bei Lagerschäden an.
Der ermittelte Messwert kann relativ einfach mit Referenzwerten für das Lager verglichen werden.
Crestfaktor
Der Crestfaktor ist das Verhältnis vom Spitzenwert zum Effektivwert.
Ein Steigen dieses Wertes zeigt bereits früh Schäden am Lager.
Routenmessung
Einige Schwingungsmesser bieten eine Funktion zur Routenmessung.
Dadurch können Messungen an gleicher Stelle einfacher mit den Daten der vorherigen Messungen verglichen werden.
Dadurch fallen auch leichte Veränderungen auf und die betreffenden Stellen können frühzeitig genauer untersucht werden.
Die Maschinenüberwachung ist eines der umfangreichsten Einsatzgebiete der Schwingungen Messtechnik. Regelungen zum Schwingungen messen und zur einzusetzenden Schwingungsmesstechnik finden sich unter anderem in:
Maschinenüberwachung nach DIN ISO 20816 Teil 1
DIN ISO 20816 Teil 1 definiert Verfahren zur Schwingungsmessung und -bewertung für Maschinen. Sie regelt dabei Messungen an rotierenden, nicht-rotierenden und nicht-oszillierenden Bauteilen kompletter Maschinen. Außerdem behandelt sie Messungen der absoluten und relativen radialen Wellenschwingung. Die angegebenen Bewertungskriterien sind sowohl für die Abnahme als auch für die Betriebskontrolle maßgeblich. Die drei grundlegenden Schwinggrößen Schwingweg, Schwinggeschwindigkeit und Schwingbeschleunigung sind definiert und ihre Grenzen benannt. Zur Bewertung von Schwingungen nicht-rotierender Bauteile an Maschinen für die keine spezielle Norm gilt, sind Richtwerte angegeben.
Maschinenüberwachung nach DIN ISO 10816 Teil 3
DIN ISO 10816 Teil 3 ordnet verschiedenen nach Antriebsleistung und Beweglichkeit des Untergrundes unterschiedenen Maschinengrößen Grenzwerte für vier Bewertungszonen zu. Für die Schwingungsmessung nach dieser Norm wurde der Effektivwert der Schwinggeschwindigkeit in mm/s als maßgebliche Einheit festgelegt. Messwerte die in Zone A eingeordnet werden können, entsprechen dem Neuzustand. Werte der Zone B sind für den sicheren Dauerbetrieb geeignet, Werte der Zone C nur für kurzzeitigen Betrieb und Werte der Zone D sind als unzulässig eingestuft. Zudem definiert die Norm Spezifikationen, die die verwendete Schwingungsmesstechnik aufweisen muss. Dadurch kann gewährleistet werden, dass Schwingungen messen nach dieser Norm zu vergleichbaren und verwertbaren Ergebnissen führt.
