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Elektronische Baufeuchtemesser ermöglichen schnelle und unkomplizierte Messungen vor Ort, die beliebig oft wiederholt werden können. Im Gegensatz zur Darrmethode und zur Kalzium-Karbid-Methode, bei denen für jede Messung Probenmaterial entnommen werden muss, ist der Messvorgang mit einem elektronischen Baufeuchtemessgerät sehr schnell und zerstörungsarm bzw. zerstörungsfrei. Diese Baufeuchtemesser sind in der Regel sehr handlich und einfach zu bedienen. Bei der Ausführung der Messungen und der Interpretation der Messergebnisse muss jedoch unbedingt auf die Besonderheiten des jeweiligen Gerätetyps geachtet werden.
Ob zur Kontrolle des Feuchtegehalts von Holzprodukten, zur Feststellung der Restfeuchte eines Estrichs oder zur schnellen Bestimmung der oberflächlichen Ausbreitung eines Wasserschadens – viele elektronische Baufeuchtemesser sind grundsätzlich für diese Messaufgaben geeignet.
Die Vielzahl an verfügbaren Modellen unterscheidet sich unter anderem im Messprinzip und dessen Umsetzung, in der Art der Sensoren bzw. Elektroden, beim Angebot an materialspezifischen Kennlinien und durch zusätzliche Funktionen und Messgrößen.
Das Messprinzip und dessen Umsetzung entscheiden unter anderem über die Messtiefe und die Störanfälligkeit der Messung. Bei einem Baufeuchtemessgerät das über die elektrische Kapazität misst, wird das Gerät auf die Oberfläche aufgesetzt und misst je nach Materialzusammensetzung bis in etwa 5 cm Tiefe. Baufeuchtemesser die den Feuchtegehalt eines Baustoffs über die elektrische Leitfähigkeit bzw. den elektrischen Widerstand bestimmen, haben Fühler, die in das Material eingestochen oder in Bohrungen eingebracht werden. 
Für viele Modelle gibt es Elektroden in verschiedenen Längen und Ausführungen die untereinander austauschbar sind. Lange Elektroden bei denen nur die Spitze leitfähig ist ermöglichen die gezielte Messung in verschiedenen Tiefen. Dadurch werden Aussagen zur Feuchteverteilung im Bauteilquerschnitt möglich. Auch ein ober eine fest verbaute Sonde kapazitiv messendes Baufeuchtemessgerät kann die Möglichkeit bieten, mit Zusatzelektroden über die Widerstandsmethode in tieferen Schichten zu messen.
Viele Baufeuchtemesser bieten die Möglichkeit, hinterlegte Materialkennlinien für Hölzer oder Baumaterialien auszuwählen. Die dann angezeigten Messwerte ermöglichen einen direkten Vergleich mit Richtwerten für die Ausgleichsfeuchte, die sich in diesem Material üblicherweise einstellt.
Bei den so ermittelten Werten ist aber - genau wie bei denen mit materialunabhängiger Skala - zu beachten, dass Baukonstruktionen und Baumaterialien oft nicht homogen sind. Die Plausibilität der Werte lässt sich aber durch Kontrollmessungen in der Nähe der untersuchten Stelle leicht überprüfen.
Bei der Widerstandsmethode sind die gemessenen Werte auch von der Temperatur abhängig. Verfügt das Baufeuchtemessgerät nicht über eine Temperaturkompensation, muss der Temperatureinfluss vom Anwender zusätzlich berücksichtigt werden.
Einige Baufeuchtemesser bieten eine grafische Skalenanzeige, eine trocken/feucht/nass Bewertung oder vor eingestellte bzw. sogar einstellbare Alarme. Dadurch werden Routinekontrollen an gleichartigen Baustoffen erheblich erleichtert, beispielsweise bei Holz- oder Spanplattenanlieferungen auf der Baustelle oder in der Werkstatt.
Außerdem gibt es Gerätemodelle bei denen Messwerte auch gespeichert werden können. Bei einigen neueren Typen werden die Messdaten per Bluetooth an ein Mobilgerät übertragen und können dort in der zugehörigen App nicht nur abgelesen, sondern auch gespeichert oder versendet werden.
Als zusätzliche Messgrößen für ein Baufeuchtemessgerät bieten sich die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchtigkeit an. Mit Hilfe dieser Werte kann zum einen beurteilt werden, ob die gemessene Materialfeuchte bei diesen Umgebungsbedingungen normal oder zu hoch ist. Zum anderen können aus den Messwerten direkt Rückschlüsse gezogen werden, ob Baustoffe an Wärmebrücken durch Tauwasser gefährdet sind.
Über längere Zeit erhöhte Feuchtewerte können einerseits zu irreversiblen Schäden an den betroffenen Bauteilen führen und andererseits auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch schlechtes Raumklima und die Ausbreitung von Schimmel und anderen Mikroorganismen. In Gebäuden mit tragenden Holzkonstruktionen besteht außerdem die Gefahr, dass durchfeuchtete Hölzer durch bestimmte holzzerstörende Pilze zersetzt werden.
Es ist deshalb empfehlenswert, durch Feuchtigkeit gefährdete Stellen regelmäßig zu kontrollieren und bei Verdacht auf ungewöhnlich hohe Feuchtewerte mit einem Baufeuchtemessgerät zu messen. Bestätigt sich der Verdacht, sollte die Ursache geklärt und für eine schnelle Abtrocknung gesorgt werden.
Je nach Art des Baustoffes spielen dessen Feuchtegehalt und die Feuchte der Umgebung bzw. des Untergrundes eine mehr oder weniger große Rolle bei der Lagerung und Verarbeitung des Materials und schließlich für das Verhalten im eingebauten Zustand. Deshalb gibt es zum Beispiel für Holz und Holzwerkstoffe Vorgaben zur zulässigen Holzfeuchte beim Einbau. 
Die Werte sind abhängig ist von den üblichen Umgebungsbedingungen am Einbauort, damit es dort später durch feuchtebedingtes Schwinden oder Quellen nicht zu Schäden kommt. Viele Baufeuchtemesser mit Materialwahlmöglichkeit bieten Kennlinien für verschiedene Hölzer.
Bei Baumaterialien, die feucht verarbeitet werden wie Ortbeton, Estrich, Putz und Farbe wird ein Teil der Feuchtigkeit während des Abbinde- und Trocknungsprozesses nach und nach an die Umgebung abgegeben. Wird auf diesen Materialien vor Erreichen der zulässigen Restfeuchte ein Belag oder eine Beschichtung aufgebracht, die das Abgeben der Feuchte an die Umgebung behindert, so wird diese Schicht mit hoher Wahrscheinlichkeit geschädigt.
Deshalb sind Fliesenleger, Fußbodenleger, Maler und Schreiner verpflichtet, zu prüfen ob der Untergrund und die Umgebungsbedingungen auf der Baustelle für die von ihnen zu erbringende Leistung geeignet sind. Ein elektronisches Baufeuchtemessgerät eignet sich hervorragend für Bauherren, Handwerker und Architekten, die die Feuchtigkeit des Untergrundes prüfen möchten, ohne diesen zu beschädigen.
In der Nutzungsphase von Bauwerken kann es zum einen durch mehr oder weniger starke direkte Wasserbeaufschlagung, zum Beispiel durch eindringende Niederschläge, Rohrbrüche, defekte Wasch- oder Spülmaschinen, undichte Wasser- oder Abwasserleitungen oder Spritzwasser aus Bade- und Duschbereichen zu erhöhter Feuchtigkeit in Bauteilen kommen. Andererseits kann es auch durch über längere Zeiträume erhöhte Luftfeuchtigkeit zu Feuchteschäden kommen.
Diese entstehen in der Regel zuerst an typischen geometrischen oder materialbedingten Wärmebrücken, an denen sich wegen der niedrigeren Temperaturen Tauwasser bildet. Wenn die Schadensursache nicht klar erkennbar ist, kann mit einem Baufeuchtemessgerät schnell eingegrenzt werden, welche Bereiche erhöhte Feuchtewerte aufweisen und wie die Werte in diesem Bereich verteilt sind. Oft lassen sich daraus schon Rückschlüsse auf die Feuchteursache ziehen und es können geeignete Maßnahmen zur Beseitigung oder für weitere Untersuchungen veranlasst werden.
Viele Baumaterialien geben die bei Wasserschäden aufgenommene Feuchtigkeit nur langsam über Verdunstung an die Umgebungsluft ab. Damit betroffenen Räume schneller wieder hergerichtet und genutzt werden können, wird der Trocknungsprozess bei größeren Wasserschäden in Gebäuden oft durch zusätzliche Beheizung und bzw. oder Entfeuchtung der Raumluft beschleunigt. Der Erfolg der Trocknungsmaßnahmen kann regelmäßig mit einem Baufeuchtemesser kontrolliert werden, damit diese nicht zu früh beendet, aber auch nicht unnötig lange weitergeführt werden.