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Das Taupunktmessgerät kann mit bis zu vier externen Temperatur- und Feuchtemodulen verbunden werden. Der Temperaturmessbereich bei den Sensoren vom Taupunktmessgerät liegt bei 0,0 … 50,0 °C und der Feuchtemessbereich liegt bei 0,0 … 99,9 % r. F..
Jeder kennt die drei Aggregatzustände des Wassers fest, flüssig und gasförmig. Für den Übergang von einem Zustand in den anderen gibt es die allgemein geläufigen Bezeichnungen Gefrieren, Tauen, Verdunsten und Verdampfen.
Der Begriff Tauen steht dabei einerseits für den Übergang von der festen in die flüssige Phase. Andererseits, bezeichnet man auch das aus der gasförmigen Phase flüssig gewordene Wasser als Tau oder Tauwasser. Tautropfen sind die sichtbaren Wassertropfen, die morgens oft auf Gräsern zu sehen sind, auch wenn es nicht geregnet hat. Tauwasser nennt man dagegen das Wasser, das sich als Flüssigkeit an der Innenseite von Zelten oder auf kühlen Gläsern oder Metallen absetzt. Andere Bezeichnungen für diese aus der Luftfeuchte gebildete Flüssigkeit sind Kondensat, Kondenswasser oder umgangssprachlich auch Schwitzwasser. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, entsteht Kondensat bzw. Tauwasser, wenn die feuchte Luft abgekühlt wird. Dazu muss nicht die komplette Luft abgekühlt werden, es genügt das Vorbeistreichen der Luft an kleinen kalten Flächen. So können die Brillengläser beschlagen, wenn man aus der Kälte in beheizte Räume kommt.
Auch auf Kaltwasserleitungen, die durch wärmere Bereiche führen und auf Fliesen, Fenstern und Spiegeln in Bädern ist nach dem Duschen oft Tauwasserbildung zu erkennen. Ob Tauwasser entsteht ist davon abhängig, wieviel Wasserdampf in der Luft enthalten ist und wie weit die Luft abgekühlt wird. Kennt man die Temperatur und den Feuchtegehalt der Luft, kann man bestimmen, wie hoch die Temperatur von Oberflächen mindestens sein muss, damit sich darauf kein Tauwasser bildet. Die Temperatur, ab der Tauwasser ausfällt, heißt Taupunkttemperatur oder Taupunkt.
Unkontrollierter Feuchteeintrag kann zu Schimmelwachstum und anderen Schäden an Bauteilen, Raumausstattung und eingelagerten Materialien führen. Oft nehmen die gefährdeten Materialien die Feuchtigkeit auf, so dass die Feuchtigkeit auf der Oberfläche erst zu erkennen ist, wenn sich schon Verfärbungen entwickelt haben. Um in kritischen Bereichen frühzeitig Abhilfe schaffen zu können, nutzt man Taupunktmesser.
Stellt man mit einem Taupunktmessgerät fest, dass die Gefahr von Tauwasserbildung besteht, kann man dort entweder die Temperatur bis über den Taupunkt anheben oder die Luftfeuchtigkeit absenken. Oft werden Taupunktmesser eingesetzt, um bei Feuchteschäden in Gebäuden Tauwasser als Ursache auszuschließen. Dabei ist hilfreich, dass der Taupunktmesser zur Bestimmung der Taupunkttemperatur immer die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit misst. Das sind die beiden Werte, die der Raumnutzer meist durch Heizen und Lüften beeinflussen kann. In einigen Fällen ist die Änderung von Temperatur und Feuchtegehalt der Luft nicht möglich oder nicht erwünscht. Dann ist zu prüfen, ob die gefährdeten Bereiche erwärmt werden können oder ob das Ausweichen auf feuchteunempfindliche Materialien möglich ist.
Messbereiche beim Taupunktmessgerät
Ein Taupunktmessgerät muss für die Ermittlung des Taupunktes die Temperatur und den Feuchtegehalt der Luft erfassen können. Aus beiden Werten wird dann im Gerät der Taupunkt ermittelt. Ein Taupunktmessgerät ist also ein Thermohygrometer mit einem hinterlegten Algorithmus zur Bestimmung der Taupunkttemperatur.
Die Luftfeuchtigkeit wird meist als relative Luftfeuchte von 0 bis 100 Prozent bzw. von 5 bis 95 Prozent erfasst. Der Bereich der vom Taupunktmesser intern bestimmbaren Taupunkttemperaturen wird meist durch den Messbereich der Temperatur und die im Gerät hinterlegte Auswertefunktion begrenzt. Einige Geräte können nur Lufttemperaturen von 0 °C bis 50 °C messen, andere haben einen Temperaturmessbereich von -40 °C bis 70 °C. Achten Sie bei der Suche nach einem Taupunktmessgerät darauf, dass sowohl der Messbereich für die Lufttemperatur, als auch der Messbereich für die Taupunkttemperatur für Ihre Anwendung passen.
Stationäre und mobile Taupunktmesser
Mit einem mobilen Taupunktmesser kann zum Beispiel in Wohnungen oder Bürogebäuden Raum für Raum überprüft werden. Einige Wohnungsgesellschaften bieten ihren Mietern beim Einzug oder im Fall von Feuchteschäden ein solches Taupunktmessgerät mit Displayanzeige und Schimmelwarnung an. Die Mieter können mit Hilfe der Gerätedaten situationsgerecht Heizen und Lüften und dadurch Tauwasserbildung und Schimmelbefall vermeiden.
In Büros kann solch ein Gerät mit Display auch genutzt werden, um die Luftfeuchte über das Lüftungsverhalten zu regeln. Stationäre Taupunktmesser werden in der Industrie beispielsweise zur Taupunktüberwachung in Betriebs- und Lagerräumen und bei unter Druck stehenden Gasen oder Druckluftanlagen eingesetzt. Ein Einsatzbereich ist die Überwachung und Steuerung von industriellen Trocknungsanlagen.
Zusätzliche Sensoren beim Taupunktmessgerät
Taupunktmesser können neben den Sensoren für Luftfeuchte und Temperatur über zusätzliche Sensoren für andere Parameter verfügen. Häufig ist zum Beispiel die Kombination mit einem zusätzlichen Temperatursensor für Oberflächen. Dies ist praktisch, wenn man die Temperatur von geometrischen und materialbedingten Wärmebrücken messen möchte, um festzustellen, ob sie oberhalb des ermittelten Taupunktes liegen. Diese zusätzlichen Sensoren werden oft als externe Temperaturfühler über Schnittstellen an das Taupunktmessgerät angeschlossen und können einfach ausgewechselt werden.
Sehr einfach in der Handhabung sind Infrarotthermometer als Taupunktmessgerät. Mit diesen kann man problemlos und schnell Messungen der Oberflächentemperatur auch an hohen Decken und anderen schwer zugänglichen Oberflächen durchführen. Auch Wärmebildkameras mit Sensoren für Lufttemperatur und Luftfeuchte können als Taupunktmessgerät genutzt werden. Diese bieten auf dem Wärmebild sofort einen Überblick über die Wärmeverteilung der anvisierten Fläche und erleichtern durch die flächige Darstellung das Identifizieren von Rohrleitungen und anderen Einbauten. Andere Taupunktmesser sind mit Sensoren für Luftdruck und Luftgeschwindigkeit ausgestattet und eignen sich unter anderem zur Überprüfung von Lüftungs- und Klimaanlagen.
Datenspeicherung und Datenübertragung beim Taupunktmessgerät
Einige Taupunktmesser ermöglichen die Speicherung der Messwerte auf SD-Karte oder intern im Gerät. Diese Datenlogger können, wenn auf das Display verzichtet wird, die Größe eines USB-Sticks haben und über die USB-Schnittstelle am PC ausgelesen werden.
So lassen sich mobile Taupunktmesser zum Beispiel zur Aufzeichnung des Raumklimas in Wohnungen und Archiven einsetzen, aber auch zur Dokumentation der Klimabedingungen bei längeren Transporten oder Einlagerungen empfindlicher Ware. Diese Taupunktmesser zeichnen in vorher eingestellten Zeitabständen Lufttemperatur und Luftfeuchte über mehrere Wochen auf. Falls der Taupunkt nicht sofort ermittelt und gespeichert wird, kann er aus Temperatur und Feuchte nachträglich berechnet werden. Die Messdaten lassen den Anstieg und das Absinken der Werte über den Messzeitraum erkennen. Für viele Geräte gibt es Auswertesoftware, die die Werte übersichtlich als Grafik darstellt.
Bei einigen Feuchteschäden ist aus dem Messwertverlauf kein Hinweis auf Tauwasserbildung zu entnehmen. Dann könnte die Feuchteursache eine defekte Wasser- oder Heizungsleitung, eindringendes Regenwasser oder ein früherer Wasserschaden sein, der nicht ausreichend abgetrocknet ist. Die in einem Taupunktmessgerät gespeicherten Werte können zur Auswertung zum Beispiel über eine SD-Karten, RS232- oder USB-Schnittstellen oder Bluetooth auf einen Computer übertragen werden. Einige Taupunktmesser können im Gerät selbst keine Werte speichern, aber über Bluetooth oder wenn sie an einen PC oder Laptop angeschlossen sind, Messdaten direkt übertragen.