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Die Kranwaage gehört zu den Hängewaagen, an die die Last angehängt wird und die selbst aufgehängt werden. Häufig findet man Kranwaagen tatsächlich an Kränen, zum Beispiel in Fertigungs-, Lager- oder Versandhallen oder im Außenbereich auf Umschlag- oder Lagerplätzen für Material und Waren. Im Allgemeinen bezeichnet man nur Waagen für Maximallasten ab 50 kg als Kranwaage, also für Lasten, die mit Hilfsmitteln bewegt werden. Da die Gewichtsermittlung bei der Kranwaage über die Zugwirkung der Last erfolgt, können mit einer Kranwaage auch Zugkraftmessungen durchgeführt werden. Viele Kranwaagen sind so konstruiert, dass sie problemlos auch unter rauen Bedingungen im Produktionsprozess und im Außenbereich funktionieren. Details zur Beständigkeit des Gehäuses gegen Eindringen von Fremdkörpern und Wasser findet man bei der einzelnen Kranwaage unter der Angabe der IP-Schutzart.
Im Gegensatz zur Plattform- oder Balkenwaage benötigt eine Kranwaage keine Stellfläche. Sie kann, ohne zusätzliches Hilfsmittel, mit dem Kran, an dem sie aufgehängt ist schnell an eine andere Position geschwenkt oder gefahren werden. Mit geeigneten Lastaufnahmemitteln wie Seilen, Ketten oder Traversen können auch Langgüter und sperrige Materialien gewogen werden. Für besondere Wiegegüter, die zum Transport und zur schnellen und sicheren Gewichtsermittlung mehrere Lastaufnahmepunkte erfordern, gibt es Verbundwaagen. Wie bei Fahrzeugwaagen mit mehreren Plattformen wird bei Verbundwaagen aus mehreren Kranwaagen das Gewicht der einzelnen Lasteinleitungspunkte summiert.
Eine Kranwaage eignet sich prinzipiell überall dort wo große Lasten angehängt werden können. Sie wird bevorzugt eingesetzt, wo Güter mit dem Kran transportiert und umgeschlagen werden. Dazu gehören Transport- und Logistikunternehmen genauso wie Stahlwerke, Gießereien, Chemiehersteller, Textil-, Kunststoff- und Papierindustrie, Recyclingbetriebe, Metallverarbeitung, Maschinenbau und Stahlhandel. Beim Be- oder Entladen unter Verwendung einer Kranwaage kann sofort das Gewicht des Wiegeguts geprüft und erfasst werden. Diese Gewichtsinformation über das aktuelle Wiegegut hilft bei der Einhaltung der Maximalgewichte und bei der gleichmäßigen Gewichtsverteilung bei der Verladung auf Transportmittel oder der Einlagerung auf Paletten- oder Kragarmregale. Die Gewichtsdaten für Frachtpapiere und Lagerbestandsdaten können direkt beim Ladeprozess überprüft und aktualisiert werden.
Aber auch in Bereichen mit erhöhten Anforderungen hat die Entscheidung für eine Kranwaage Vorteile, zum Beispiel in der Raumfahrttechnik, in Reinraumumgebungen und in explosionsgeschützten Bereichen.
Messbereich, Auflösung und Überlastschutz der Kranwaage
Zu den ersten Kriterien für die Auswahl einer Kranwaage gehört der Messbereich. Der Messbereich steht in direktem Zusammenhang mit der Anzeigegenauigkeit, die auch Teilung bzw. Auflösung genannt wird. So ist für eine Kranwaage mit Maximallast 3.000 kg eine Auflösung von 500 g üblich, wogegen eine Kranwaage mit Wiegebereich bis 300 kg auf 50 g genau anzeigt. Deshalb sollte man die Kranwaage passend zu den üblichen Lasten wählen.
Da auch die Mindestlast zu beachten ist, ist gegebenenfalls die Anschaffung von zwei Waagen notwendig. Mindestlast bedeutet, dass die angegebene Wiegegenauigkeit bei geringer Last bauartbedingt nicht gewährleistet ist. Die Kranwaage darf deshalb erst ab der angegebenen Last verwendet werden. Nutzt man die Kranwaage mit separat erhältlichen Lastaufnahmemitteln, ist, um Unfälle zu vermeiden, auch auf deren Tragfähigkeit zu achten. Für Anwendungen, bei denen nicht sicher ist, ob die zu wiegende Last die Maximallast unter- oder überschreitet, sollte auf den Überlastschutz geachtet werden. Der Überlastschutz ist meist als Faktor oder Prozentangabe bezogen auf die Maximallast angegeben und gibt an wie weit die Kranwaage ohne Schaden überlastet werden kann.
Eichfähigkeit
Für bestimmte Anwendungen sind geeichte Waagen vorgeschrieben. Die gilt zum Beispiel für Kranwaagen mit denen Gewichte ermittelt werden, auf deren Grundlage Preise oder Gebühren ermittelt werden. Da nicht alle Waagen eichfähig sind, muss vor der Auswahl geklärt werden, ob die Eichung erforderlich ist.
Da der Gravitationswert die Wiegeergebnisse beeinflusst, ist für die Bestellung einer geeichten Kranwaage die Postleitzahl und der Ort in dem sie eingesetzt werden soll anzugeben. Wegen der ortsbezogenen Eichung werden sind nur wenige Waagen lagermäßig verfügbar. Meist sind die eingelagerten geeichten Waagen auf einen Gravitationswert mit größerem Geltungsbereich z. B. g = 9,81 m/s² für die Bundesrepublik Deutschland eingestellt. Sie sind mit einem Eichsiegel gekennzeichnet und dürfen generell nur in dem Territorium eingesetzt werden, für das sie geeicht sind. Für Kranwaagen mit einer Maximallast bis zu drei Tonnen ist die Nacheichung alle zwei Jahre gesetzlich vorgeschrieben. Für Maximallasten über drei Tonnen beträgt die Frist drei Jahre. Für einige Messbereiche gibt es geeichte Mehrbereichswaagen, die zwei oder drei in den Eichvorschriften geregelte Messbereiche abdecken können.
Kalibrierung und Justierung
Jede Kranwaage kann mit geeigneten angehängten Prüfgewichten kalibriert, das heißt, auf Genauigkeit überprüft werden. Weicht die Waage von der angegebenen Genauigkeit ab, kann bei einigen Waagen über das Gerätemenü neu justiert werden. Falls dies nicht möglich ist, können Sie das Gerät zur Überprüfung an den Hersteller senden. Beachten Sie aber, dass eine Kranwaage als Lastaufnahmemittel wegen der dynamischen Belastung aus Sicherheitsgründen eine begrenzte Einsatzdauer hat. Nähere Angaben dazu finden Sie in der jeweiligen Betriebsanleitung.
Temperaturbereich und IP-Schutzart
Für die Verwendung im Außenbereich oder in Innenbereichen mit besonderen Temperatur und Feuchteverhältnissen ist bei der Auswahl der Kranwaage auf die angegebenen Daten zur IP-Schutzart und auf die in der Gerätespezifikation angegebene Betriebstemperatur zu achten. Bei einem Einsatz der Waage außerhalb des angegebenen Temperaturbereiches ist die Messgenauigkeit nicht sichergestellt. Mechanische Kranwaagen mit analoger Anzeige sind unabhängig von Netz- oder Batteriespannung und können auch bei sehr niedrigen Temperaturen bis zu – 20 ° Celsius arbeiten. Digitale Kranwaagen gibt es für Betriebstemperaturen ab – 10 ° Celsius, einige benötigen aber mindestens + 10° Celsius.
Messwertspeicherung und –übertragung
Viele digitale Kranwaagen können Messwerte speichern und für einfache Funktionen zum Beispiel Summenbildung verwenden. Auch die PEAK hold Funktion, bei der der Maximalwert einer Messreihe gespeichert wird oft angeboten. Besitzt die Kranwaage eine eingebaute RS232 oder Bluetooth Schnittstelle, können die Daten direkt zur Weiterbearbeitung an PC, Drucker, Tablet oder Smartphone übertragen werden. Wo Bedienbarkeit und Ablesbarkeit der Kranwaage durch die Anschlaghöhe und -position eingeschränkt wird, sind Fernbedienungen zu empfehlen.
Betriebsdauer und Eigengewicht der Kranwaage
Aufgrund ihres geringen Eigengewichts können viele Kranwaagen im Bedarfsfall schnell von einer Wiegestelle zu einer anderen gebracht und dort aufgehängt werden. Ist dies vorgesehen, sollte bereits bei der Auswahl auf das Eigengewicht der Kranwaage geachtet werden. Bei einer digitalen Kranwaage, die netzunabhängig betrieben werden soll, ist außerdem auf die Betriebsdauer der Batterie bzw. des Akkus und die Verfügbarkeit von Ersatz zu achten.
Sonstige Kriterien
Bei häufigen Messungen sollte auf die Einschwingzeit, also die Zeit bis zur korrekten Anzeige des Wiegeergebnisses nach Belastung der Kranwaage geachtet werden. Für den Export in Gebiete die mit anderen Maßeinheiten arbeiten, ist es vorteilhaft, wenn die Gewichtseinheiten der Kranwaage auf die entsprechenden Einheiten, wie z. B. britische Pfund, umgestellt werden können. Für die Genauigkeit der Wiegeergebnisse ist es von Vorteil, wenn das Bedienmenü die Möglichkeit bietet, den am Einsatzort geltenden Gravitationswert einzustellen ohne, dass die Kranwaage danach mit geeigneten Gewichten justiert werden muss.
Sicherheitsvorgaben für Kranwaagen
Um mit einer Kranwaage zu wiegen, muss die Last angehängt und angehoben werden. In vielen betrieblichen Anwendungen wird die Last auch noch von einer zur anderen Stelle bewegt. Ein Versagen von Teilen der Kranwaage, das zum Abstürzen der Last führt, kann schwerwiegende Folgen haben.
Damit Gefahren durch die Nutzung der Kranwaage als Lastaufnahmemittel weitgehend vermieden werden, müssen die Nutzer sowohl in die Bedienung als auch die regelmäßig durchzuführenden Kontrollen eingewiesen werden. In der Betriebsanleitung sind Intervalle vorgegeben, in denen festgelegte Kontrollen auch zu dokumentieren sind. Vor jeder Nutzung der Kranwaage ist sicherzustellen, dass:
- das Gesamtsystem zur Lastaufnahme keine Gefahren birgt.
(z. B. sichere Einhängepunkte und freie Bewegungsfläche beim Bewegen der Last)
- alle Anbauteile komplett und in einem einwandfreien Zustand sind.
(z. B. Sicherheitssplinte)
- keine Risse, Verformungen oder andere Beschädigungen zu erkennen sind.
- vom Umfeld der Kranwaage keine Gefahren ausgehen.
Kranwaagen unterliegen der Richtlinie 2006/42/EG – „Einteilung der Ausrüstungen, die mit Maschinen zum Heben für das Heben von Lasten verwendet werden“ zu den Lastaufnahmemitteln. In der Auflistung ist die Kranwaage unter Nummer 33 aufgeführt als „Kraftmesser, der zwischen der Maschine zum Heben von Lasten und der Last angebracht wird, um das Gewicht der Last anzuzeigen“. Für die Berechnung der Sicherheit von Lastaufnahmemitteln ist die Anzahl der Lastwechsel ausschlaggebend. Bei einer maximalen Anzahl bis zu 20.000 Lastwechsel ist die EN 13155 „Krane – Sicherheit – Lose Lastaufnahmemittel“ anzuwenden. Die mechanische Festigkeit der Last tragenden Teile darf vereinfacht berechnet werden, der Sicherheitsfaktor bei der Verformung muss größer 2 und bei Bruch größer 3 sein. Fast alle Kranwaagen sind auf diese 20.000 Lastwechsel ausgelegt und haben wegen der bei den Lastwechseln auftretenden Schwingungen eine begrenzte Einsatzdauer. Die geltenden Einschränkungen finden Sie in der Betriebsanleitung.
Eine Unterflasche ist das Bauteil an Hebezeugen mit mehreren Seilsträngen an dem die Seile bzw. Ketten von ihrem tiefsten Punkt wieder nach oben umgelenkt werden. An der Unterflasche ist auch der Haken zur Aufnahme der Last befestigt. Eine Wägeunterflasche ist eine Unterflasche mit integrierter Waage. Da diese Waage meist platzsparend zwischen den Umlenkrollen angeordnet ist, kann die Hubhöhe - anders als bei separat angehängten Kranwaagen - maximal ausgenutzt werden.
Die in die Wägeunterflasche integrierte Waage wird durch die angehängte Last auf Zug beansprucht, sie ist also eine Zugwaage. Da sie nur für hängende Lasten und in der Regel an Kranen verwendet wird, kann sie auch als Hängewaage bzw. als Kranwaage bezeichnet werden. Bei der Entscheidung für eine Wägeunterflasche muss unbedingt darauf geachtet werden, ob für die vorgesehenen Wiegungen eine geeichte Waage benötigt wird. Falls ja, dürfen nur Modelle gewählt werden, die eichfähig sind. Die eichfähige Kranwaage muss dann vor der Lieferung für den geplanten Einsatzort geeicht bzw. konformitätsbewertet werden. Dazu wird, da das Messergebnis dieser Waagen von der Gravitationskraft am Einsatzort abhängt, beim Besteller der Waage die Postleitzahl und der Name des Aufstellortes abgefragt.
Eine Wägeunterflasche kann anstelle einer zusätzlichen Kranwaage sowohl bei Lauf- als auch bei Schwenkkranen mit Seilzügen eingesetzt werden. Sie gewährleistet durch ihre Bauart eine stabile Position des Lasthakens und damit ein ruhiges Anheben der Last. Durch die Integration der Waage in die Kranunterflasche sinkt die Anzahl der auf Zug beanspruchten Teile und die Hubhöhe des Hebezeugs wird nicht wie bei einer angehängten Kranwaage durch die Waage sowie deren Aufhängung und Haken eingeschränkt.
Eine Verbundwaage oder kombinierte Kranwaage besteht aus mehreren Kranwaagen oder Wägeunterflaschen. Sehr lange oder sperrige Teile lassen sich am besten durch die Aufhängung an mehreren separaten Kranwaagen oder Wägeunterflaschen wiegen. Wenn diese einzelnen Waagen miteinander kommunizieren können, ist es möglich, dass auf einer Kranwaage nicht nur das von ihr ermittelte Teilgewicht, sondern auch das Gesamtgewicht für das gewogene Element angezeigt wird. Diese Kranwaage im Waagenverbund wird als Master bezeichnet, die anderen, die an sie senden, als Slave. Eine andere Möglichkeit das Gesamtgewicht aus den Wiegungen mehrerer Waagen anzuzeigen besteht darin, dass die Wiegedaten von jeder Kranwaage an eine separate Wiegeanzeige gesendet werden, die die Summe aus den Einzelwerten bilden kann.
Die Modelltypen der Wägeunterflasche sind in der Regel so ausgelegt, dass die angehängten Materialien nicht nur gewogen, sondern auch transportiert werden dürfen. Das bedeutet für viele Ladeprozesse bei denen gewogen werden muss einen erheblichen Vorteil gegenüber einfachen Kranwaagen, bei denen die Last nur angehoben aber nicht transportiert werden darf.
Lifter sind Hilfsmittel zum Heben von Lasten. Nach der Verwendung kann man sie in Personenlifter und Materiallifter unterteilen. Für beide Anwendungsbereiche können die Geräte mit einer Lifterwaage ergänzt werden. Eine Lifterwaage ist oft eine Hängewaage, die sich für den Einsatz an einem bestimmten Liftertyp oder an verschiedenen Liftern eignet. Diese Lifterwaage muss für bestimmte Anwendungen geeicht bzw. konformitätsbewertet sein.
Wie die Hubwagenwaage kann die Lifterwaage zum Wiegen von Material während des Umlagerungsprozesses genutzt werden. Da fast unmittelbar nach dem Aufnehmen der Last das Gesamtgewicht angezeigt wird, kann verhindert werden, dass Lagerböden oder Fahrzeuge überladen oder falsche Mengen ausgeliefert werden. Werden bei Beladung des Materiallifters mit mehreren Elementen zu hohe oder zu niedrige Gewichte festgestellt, kann dies umgehend korrigiert werden indem Teilmengen entfernt bzw. weitere Elemente aufgeladen werden. Die Kombination von Hub- und Transportgeräten mit einer Waage vereinfacht viele Prozesse und erhöht die Sicherheit von Lager- und Transportprozessen. Werden im Rahmen von Handelsgeschäften Waren gewogen, bei denen der Preis aufgrund des Gewichtes bestimmt wird, muss die verwendete Lifterwaage geeicht sein.
Personenlifter werden vor allem zum Umlagern oder Transportieren mobilitätseingeschränkter Personen verwendet. Da das Gewicht dieser Personen selten mit üblichen Personenwaagen ermittelt werden kann, wird dafür häufig eine Lifterwaage genutzt. Meist kann die Lifterwaage relativ einfach am Lifter montiert und wieder demontiert werden. Dadurch ist es möglich, die Lifterwaage einfach von einem Lifter zu einem anderen umzusetzen, zum Beispiel, wenn Personen auf einer anderen Station oder in einem anderen Gebäude gewogen werden sollen. Dadurch kann die Anzahl der in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung vorzuhaltenden Lifterwaagen klein gehalten werden. Auch in der häuslichen Pflege kann die Lifterwaage gut eingesetzt werden, wenn ein Lifter zum Bewegen des Pflegebedürftigen vorhanden ist. Wird das Gewicht dabei zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken bestimmt, muss die dazu verwendete Lifterwaage geeicht sein. Außerdem unterliegt sie bei diesen Anwendungen dem Medizinproduktegesetz.
Die Kranwaage wird in der Lebensmittelbranche nicht nur in Handel und Distribution eingesetzt. Auch bei der Verarbeitung der Lebensmittel kann überall dort, wo Schwenk- oder Portalkrane verwendet werden, meist relativ einfach eine Kranwaage in den Prozess integriert werden. Die Anforderungen an die Ausstattung der Kranwaage sind von den Umgebungsbedingungen, dem Zustand und dem Verarbeitungsgrad der Lebensmittel abhängig. Egal ob in Mühlen oder Großbäckereien, in Schlachtereien oder bei der Obst- oder Gemüseverarbeitung, die Kranwaage hat sich für viele Bereiche bewährt.
In der Regel kommt eine Kranwaage nicht direkt mit den gewogenen Nahrungsmitteln in Kontakt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich Stäube oder Flüssigkeiten auf der Kranwaage absetzen und später auf das Wiegegut gelangen oder in die Waage und bis zur Elektronik vordringen. Wenn die Umgebungsluft wegen der Verarbeitungsprozesse viel Feuchtigkeit oder viele Partikel enthält, muss das Gehäuse der Kranwaage also möglichst dicht und außerdem leicht zu reinigen sein, um Schäden zu vermeiden.
Tierische Produkte können während der Verarbeitung auch direkt mit der Kranwaage bzw. deren Haken in Kontakt kommen. Zum Beispiel werden in Schlachthöfen, in Fleischereien, in Fischräucherbetrieben und bei der Verarbeitung von Wildfleisch Tierkörper oder Teile davon auch direkt an Haken gehängt. Die dort verwendete Kranwaage und vor allem die Haken müssen also leicht zu reinigen und gegen Reinigungsmittel und andere Flüssigkeiten beständig sein.
Viele Prozesse bei der Verarbeitung von Lebensmitteln laufen bei Temperaturen oder Feuchtewerten ab, bei denen keine digitale Kranwaage funktioniert. Auch analoge Modelle sind nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzwerte zuverlässig. Deshalb wird oft nicht während der Kühlung, Erhitzung oder Trocknung gewogen, sondern vor und nach diesen Prozessen.
Die Kranwaage kann in der Lebensmittelbranche gut zum Wiegen von Rohstoffen, Zwischen- und Endprodukten eingesetzt werden, wenn die Betriebsabläufe und die Ausstattung darauf abgestimmt sind. Zu den Vorteilen der Kranwaage gehört, dass sie keinen besonderen Wiegeplatz benötigt und keine Lager- oder Verkehrsflächen blockiert. Das Wiegegut muss auch nicht auf die Waage gehoben, sondern lediglich korrekt an den Haken gehängt werden. Dazu gibt es spezielle Anschlaghilfen wie Seile und Traversen. Das Anheben erfolgt dann durch den Kran. Dadurch sind der Platzbedarf und die körperliche Belastung beim Wiegen mit der Kranwaage gering.
In Industriebetrieben wird für sperrige oder sehr schwere Güter häufig eine Kranwaage zum Verwiegen eingesetzt. Nicht nur in der Schwerindustrie bietet sich die Kranwaage an, sondern auch überall dort, wo Teile ohnehin per Kran bewegt werden. Egal ob beim Be- oder Entladen, Umsetzen im Lagerbereich oder Transportieren im Produktionsprozess, eine Kranwaage ist oft die beste Lösung zur Gewichtsbestimmung. Nachfolgend geben wir einige Hinweise, worauf bei der Auswahl eines Modells für die industrielle Verwendung geachtet werden sollte:
Temperaturbereich, IP-Schutzgrad, mechanische Stabilität
Beim Einsatz in der Schwerindustrie wird die Kranwaage oft raueren Bedingungen ausgesetzt als in anderen Produktionsbereichen. Wer dort eine digitalen Kranwaage einsetzt, muss darauf achten, dass diese für die Umgebungstemperaturen sowie die Feuchtigkeit und Staubbelastung geeignet ist. Einige Modelle besitzen einen hohen IP-Schutzgrad und sind außerdem mit einem besonders robusten Gehäuse ausgestattet, so dass sie auch gelegentlichen mechanischen Beanspruchungen widerstehen.
Ables- und Bedienbarkeit der Kranwaage
In der Industrie kommt es häufiger vor, dass die Kranwaage während der Benutzung ziemlich weit vom Bediener entfernt ist. Für solche Fälle muss darauf geachtet werden, dass die Anzeige des Wiegeergebnisses ausreichend groß und kontrastreich ist. Da das Tastenfeld am Gehäuse wegen der Entfernung oft nicht genutzt werden kann, werden viele Modelle mit Fernbedienung angeboten. Beim Funktionsumfang und der Reichweite der Fernbedienungen gibt es erhebliche Unterschiede. Zu den grundlegenden Funktionen gehören die ZERO- bzw. die TARA-Funktion. Durch diese Funktionen zum Nullsetzen wird erreicht, dass zusätzlich angehängte Anschlaghilfsmittel wie Seile und Traversen nicht beim angezeigten Gewicht berücksichtigt werden.
Fernanzeige statt Fernbedienung
Für einige Anwendungen genügt es nicht, die ermittelten Wiegewerte an der Kranwaage selbst anzuzeigen. Die Werte sollen bequem auch anderswo abgelesen und dann gegebenenfalls über eine Datenschnittstelle weitergeleitet werden können. Für solche Anforderungen wurden Fernanzeigen entwickelt. Diese Fernanzeigen besitzen immer auch die Funktion einer Fernbedienung für die gekoppelte Kranwaage. Bei der Ausstattung des Displays, den Speichermöglichkeiten und Schnittstellen gibt es verschiedene Varianten. Einige Fernanzeigen verfügen sogar über einen integrierten Drucker.
Was für den einen unbrauchbarer Müll ist, kann von anderen noch als wertvoller Rohstoff genutzt werden. Als Müll oder Abfall werden Materialien bezeichnet, die vom Eigentümer aussortiert und abgegeben werden, weil er sie nicht mehr benötigt. Einige der Abfälle aus Industrie, Gewerbe und Haushalt können aber problemlos wiederverwendet oder thermisch verwertet werden. Andere, wie radioaktive Stoffe, explosive Materialien oder giftiger Sondermüll, können derzeit noch nicht mit vertretbarem Aufwand weiter genutzt werden. Stattdessen müssen sie, um Risiken zu vermeiden, aufwändig eingelagert oder unschädlich gemacht werden.
Das Erfassen der Abfallmengen erfolgt bei vielen Abfallarten über das Gewicht. Wiegungen mit einer Kranwaage lassen sich einfach in Be- oder Entladevorgänge integrieren. Zum Beispiel kann bei LKWs mit Ladekran sofort beim Abholen oder Anliefern von Abfällen mit der Kranwaage gewogen und das Gewicht dokumentiert werden. An Brücken- oder Portalkranen, die in Hallen oder auf Lagerplätzen großformatige Elemente bewegen, wird oft eine Kranwaage mit Fernbedienung und Fernanzeige verwendet.
Je nach Verwertbarkeit der Abfälle werden bei der Abgabe oder Abholung entweder Vergütungen gezahlt oder Entsorgungsgebühren berechnet. Oft sind die Preise gewichtsbezogen festgelegt. In diesen Fällen muss zur Ermittlung des Rechnungsbetrages eine geeichte Waage eingesetzt werden. Die Entsorgungs- und Recyclingbetriebe verfügen deshalb in der Regel über eine in den Boden eingelassene stationäre Fahrzeugwaage die regelmäßig geeicht wird. Auf dieser Waage werden komplette Fahrzeuge mit und ohne Beladung gewogen. Zusätzlich muss zur korrekten Wiegung geringerer Mengen eine geeichte Kranwaage oder Plattformwaage verfügbar sein.
Reststoffe, die sortenrein gesammelt und einer stofflichen Verwertung zugeführt werden, ersetzen knappe Rohstoffe. Bereits seit Jahrzehnten werden Altpapier, Lumpen, Altglas und Schrott industriell verwertet. Dadurch wird nicht nur das Müllaufkommen verringert, sondern auch der Bedarf an Ressourcen und Energie für die Herstellung neuer Produkte gesenkt. Die Unternehmen die Sekundärrohstoffe einsetzen, müssen deren Gewicht nicht nur zur Berechnung des Ankaufpreises bestimmen. Auch für die Lagerhaltung und den Einsatz in der Produktion ist die Kenntnis des vorhandenen Gewichts wichtig.
In den verarbeitenden Industriebetrieben werden häufig Kräne für den innerbetrieblichen Transport der Materialien genutzt. Dort bietet es sich oft an, eine Kranwaage zur Gewichtsbestimmung einzusetzen. Da diese betriebsinternen Wiegungen nicht eichpflichtig sind, kann hier, anders als beim Ankauf der Rohstoffe, eine ungeeichte Kranwaage verwendet werden. Altpapierballen, Bigpacks oder Transportbehälter mit sortiertem Glasbruch oder Metallschrott können mit passenden Haken und Anschlagmitteln einfach angehoben und gewogen werden. Falls die in offenen Behältern enthaltene Menge nicht passt, kann während der Wiegung Material entnommen oder hinzugefügt werden, bis die Kranwaage das gewünschte Gewicht anzeigt.
In einer Kranwaage werden Schwerlast-Wägezellen verwendet, die für Zugbelastungen ausgelegt sind. Sicherheit hat vor allem bei hohen Lasten und beim Bewegen der Last oberste Priorität. Dies gilt vor allem, wenn durch das Versagen von Bauteilen der Kranwaage Personen gefährdet werden können. Dabei geht es nicht nur um die Verletzungsgefahren während des Wiegens. Durch falsche Wiegeergebnisse nach Beschädigung der Schwerlast-Wägezelle kann es unter anderem zu Fehldosierungen von Rohstoffen oder Fehlbelastungen von Transportmitteln und infolgedessen zu Unfällen kommen.
Um Gefährdungen zu minimieren, sind viele Modelle der Kranwaage mit Überlastsicherungen ausgestattet. Der Sicherheitsfaktor bezogen auf Überlast liegt bei einer Kranwaage häufig bei 4 : 1 oder sogar 5 : 1. Das bedeutet, dass keine Bruchgefahr für die lasttragenden Bauteile der Kranwaage besteht, bis das Vierfache bzw. Fünffache der Maximallast überschritten wird. Der Wiegevorgang ist also auch bei hoher Lastüberschreitung sicher. Die Schwerlast-Wägezelle wird bei derart hoher Lastüberschreitung jedoch geschädigt. Meist tolerieren die Wägezellen nur etwa zehn bis dreißig Prozent oberhalb der Maximallast liegende Belastungen ohne Schaden zu nehmen. Dieser Wert wird als Grenzlast für die Wägezelle bzw. für die Kranwaage angegeben.
Unabhängig vom eingesetzten Messprinzip ist die Schwerlast- ägezelle im Allgemeinen das empfindlichste Bauteil einer digitalen Kranwaage. Sie kann nicht nur durch das Belasten mit zu hohem Gewicht, sondern auch durch seitliche oder zu schnelle Lasteintragung, elektrische Überspannungen oder Feuchtigkeit beeinträchtigt werden. Nicht immer kommt es sofort zum Totalausfall der Wiegezelle. Der Schaden kann sich auch durch instabile oder unzuverlässige Messwerte oder durch die Verschiebung des Nullpunktes zeigen. Defekte Wägezellen müssen in der Regel durch neue ersetzt werden.
Durch Überprüfung der geschädigten Kranwaage lässt sich fast immer die Ursache des Fehlers feststellen. In bestimmten Anwendungen lassen sich die Schadensursachen, zum Beispiel erhöhte Feuchtewerte oder veränderliche elektromagnetische Felder in der Umgebung, nicht beseitigen. In diesen Bereichen sollte eine Kranwaage eingesetzt werden, die unempfindlich gegenüber diesen Belastungen ist. Bei Verwendung der Kranwaage im Außenbereich oder in Räumen, in denen hohe Feuchtigkeit herrscht, bieten sich Modelle mit IP-Schutzgrad IP67 an. Bei diesen ist das Gehäuse so dicht, dass Feuchtigkeit und Fremdstoffe nicht an die Schwerlast-Wägezelle gelangen können.
Eine Zugmesslasche kann mit passenden Schäkeln und Haken problemlos auch wie eine Kranwaage verwendet werden. Sie unterscheidet sich von einer üblichen Kranwaage dann vor allem in der Bauform und durch die zusätzlichen Anwendungsmöglichkeiten bei der Bestimmung von Zugkräften.
Charakteristische Form der Zugmesslasche
Während die gewöhnliche Kranwaage meist eine sehr kompakte Form hat, ist die Zugmesslasche, wie die Bezeichnung schon andeutet, in der Regel flach und länglich geformt. An den beiden Längsseiten dieser Lasche ist mittig jeweils eine kreisrunde Öffnung zum Befestigen der Lastaufnahmeelemente angeordnet. Dort können dieselben Haken und Schäkel angeschlagen werden, wie bei einer normalen Kranwaage mit gleicher Tragfähigkeit. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, bei bestimmten Messungen auf Haken und Schäkel zu verzichten und Seile oder ähnliche Elemente direkt durch die Öffnungen der Messlasche zu ziehen.
Abmessungen und Messbereiche bei Zugmesslasche und Kranwaage
Wie bei der Kranwaage ist auch bei der Zugmesslasche die Größe des Messgeräts von der Belastbarkeit abhängig. Je höher der gewählte Messbereich reicht, desto größer sind sowohl die Abmessungen für Höhe, Breite und Dicke als auch das Eigengewicht. Dabei spielen natürlich auch die für die höhere Last erforderlichen größeren und schwereren Schäkel und Haken eine Rolle. Im Vergleich zur Kranwaage hat eine Zugmesslasche bei gleichem Messbereich fast immer geringere Abmessungen und ist leichter. Wenn unter Portal- oder Hallenkranen wenig Platz für große Elemente ist, kann eventuell eine Zugmesslasche als mobile Kranwaage eingesetzt werden.
Hier ein Vergleich für verschiedene Modelltypen von Zugmesslasche und Kranwaage:
Modelltyp | Messbereich | Ziffernhöhe | Eigengewicht
mit Schäkel bzw. Haken |
Höhe
mit Schäkel bzw. Haken |
Breite | Dicke |
Zugmesslasche PCE-DDM 3 | 3.000 kg | 22 mm | 5 kg | 365 mm | 123 mm | 37 mm |
Kranwaage PCE-CS 3000N | 3.000 kg | 35 mm | 11 kg | 420 mm | 255 mm | 210 mm |
Zugmesslasche PCE-DDM 5 | 5.000 kg | 22 mm | 6 kg | 405 mm | 123 mm | 57 mm |
Kranwaage PCE-CS 5000N | 5.000 kg | 35 mm | 12,5 kg | 450 mm | 255 mm | 210 mm |
Zugmesslasche PCE-DDM 10 | 10.000 kg | 22 mm | 25 kg | 535 mm | 120 mm | 57 mm |
Kranwaage PCE-CS 10000N | 10.000 kg | 30 mm | 30 kg | 745 mm | 264 mm | 206 mm |
Kranwaage PCE-CSI 15 | 15.000 kg | 75 mm | 44 kg | 1.050 mm | n.a. | n.a. |
Zugmesslasche PCE-DDM 20 | 20.000 kg | 22 mm | 49 kg | 660 mm | 128 mm | 74 mm |
Kranwaage PCE-CSI 30 | 30.000 kg | 75 mm | 106 kg | 1.450 mm | n.a. | n.a. |
Zugmesslasche PCE-DDM 50 | 50.000 kg | 22 mm | 128 kg | 930 mm | 150 mm | 104 mm |
Bedienung und Funktionen bei Zugmesslasche und Kranwaage
Sowohl bei der Kranwaage, als auch bei der Zugmesslasche, sind viele Modelle mit Fernbedienung verfügbar. Im Gegensatz zur Fernbedienung bei der Kranwaage ist das separate Bedienteil bei der Zugmesslasche meist mit einem Display ausgestattet. Oft können über dieses Handgerät auch Funktionen aufgerufen werden, die über das Bedienteil an der Messzelle nicht zugänglich sind. Zu diesen besonderen Funktionen an der Fernbedienung gehören beispielsweise Parametereinstellungen, die Messwertspeicherung oder die Übertragung von Messdaten über eine Schnittstelle.
Neben den Standardfunktionen bei Kranwaage und Zugmesslasche wie ZERO, TARA und UNIT zum Wählen verschiedener Masse- oder Krafteinheiten, bieten viele Modelle auch Summier- und Prozentfunktionen an. Die Speicherung des PEAK-Wertes gehört bei einer Zugmesslasche zu den Standardfunktionen, da der Spitzenwert bei Kraftmessungen von besonderem Interesse ist. Bei einer Kranwaage gibt es zwar auch Modelle mit PEAK-Funktion, die sich für Zugversuche eignen, aber auch sehr viele, die diese Funktion nicht anbieten.